1. Sep. 2023 22:01Heidemarie Klingeberg
Andacht 02.09.2023
Gedanken zum Thema: Verfolgung
Bereits in den Anfangskapiteln des Buches Exodus wird eine erste Verfolgung des jüdischen Volkes geschildert, noch bevor sich die Israeliten als Nation konstituiert hatten. Eine erschreckende Parallele zu jeder Art von Antisemitismus in der Geschichte der Menschheit: „Man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten bedrücken sollten.“ (V. 11) Vernichtung durch Arbeit – brutale und wirksame Methode bei allen Genoziden dieser Welt. Die Parallelen zum Holocaust einige Jahrtausende später liegen auf der Hand. Und es kommt uns der zynisch formulierte Schriftzug über dem Eingang des Vernichtungslagers Auschwitz in den Sinn: „Arbeit macht frei“.
Noch viel effektiver lässt sich ein Volk vernichten, wenn man von vornherein seine Nachkommen tötet. Dieser Befehl erging vom ägyptischen Pharao, und als er nicht befolgt wird, lässt er die beiden Frauen holen: „Warum tut ihr das, dass ihr die Kinder leben lasst?“ (V. 18) Was für eine unfassbare, schreckliche Frage!
„Aber die Hebammen fürchteten Gott.“ Zwei Frauen, die nicht gemordet haben, trotz Tötungsbefehl. Sie riskierten ihr eigenes Leben, um die Neugeborenen zu retten. Zivilen Ungehorsam nennt man das heute. „Ich habe nur Befehle befolgt“, sagten die Massenmörder der Nazis, die bei den Nürnberger Prozessen vor Gericht standen. Doch wenn ein Gesetz unmenschlich ist, dann darf man es nicht befolgen.
„Weil die Hebammen Gott fürchteten, gab er auch ihnen Nachkommen.“ (V. 21) Zwei hebräische Frauen, deren Namen uns überliefert sind und die in die Geschichte eingegangen sind, weil sie einen Mordbefehl nicht ausführten. Am 2. September, mit der Kapitulation Japans, endete 1945 der Zweite Weltkrieg. Dieser Tag gibt Anlass, auch an die Menschen zu denken, die nicht gemordet haben. Erinnern wir uns an ihr Mitgefühl, ihre Barmherzigkeit, ihren Mut und ihre Gottesfurcht! Treten wir ein für das Leben und wenden wir uns gegen jede Art von Antisemitismus!
Zum Bibelvers: 2. Mose 1,15–17
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Verfolgung
Bereits in den Anfangskapiteln des Buches Exodus wird eine erste Verfolgung des jüdischen Volkes geschildert, noch bevor sich die Israeliten als Nation konstituiert hatten. Eine erschreckende Parallele zu jeder Art von Antisemitismus in der Geschichte der Menschheit: „Man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten bedrücken sollten.“ (V. 11) Vernichtung durch Arbeit – brutale und wirksame Methode bei allen Genoziden dieser Welt. Die Parallelen zum Holocaust einige Jahrtausende später liegen auf der Hand. Und es kommt uns der zynisch formulierte Schriftzug über dem Eingang des Vernichtungslagers Auschwitz in den Sinn: „Arbeit macht frei“.
Noch viel effektiver lässt sich ein Volk vernichten, wenn man von vornherein seine Nachkommen tötet. Dieser Befehl erging vom ägyptischen Pharao, und als er nicht befolgt wird, lässt er die beiden Frauen holen: „Warum tut ihr das, dass ihr die Kinder leben lasst?“ (V. 18) Was für eine unfassbare, schreckliche Frage!
„Aber die Hebammen fürchteten Gott.“ Zwei Frauen, die nicht gemordet haben, trotz Tötungsbefehl. Sie riskierten ihr eigenes Leben, um die Neugeborenen zu retten. Zivilen Ungehorsam nennt man das heute. „Ich habe nur Befehle befolgt“, sagten die Massenmörder der Nazis, die bei den Nürnberger Prozessen vor Gericht standen. Doch wenn ein Gesetz unmenschlich ist, dann darf man es nicht befolgen.
„Weil die Hebammen Gott fürchteten, gab er auch ihnen Nachkommen.“ (V. 21) Zwei hebräische Frauen, deren Namen uns überliefert sind und die in die Geschichte eingegangen sind, weil sie einen Mordbefehl nicht ausführten. Am 2. September, mit der Kapitulation Japans, endete 1945 der Zweite Weltkrieg. Dieser Tag gibt Anlass, auch an die Menschen zu denken, die nicht gemordet haben. Erinnern wir uns an ihr Mitgefühl, ihre Barmherzigkeit, ihren Mut und ihre Gottesfurcht! Treten wir ein für das Leben und wenden wir uns gegen jede Art von Antisemitismus!
Zum Bibelvers: 2. Mose 1,15–17
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