
1. Dez. 2025 23:01Hanna Klenk
Andacht 02. Dezember 2025
Gedanken zum Thema: Vertrauen
Im Pflegeheim habe ich es mit betagten Menschen zu tun, von denen viele an einer Demenzerkrankung leiden. Ihr Gedächtnis ist zum Teil lückenhaft, dafür aber oft messerscharf und detailliert. Es ist interessant, welche Erlebnisse und Eindrücke auf lange Sicht hängen bleiben und wann oder wodurch sie wieder an die Oberfläche gespült werden. Im Allgemeinen prägen sich positive Situationen besser ein, besonders wenn sie sich stets wiederholten und mit guten Gefühlen verknüpft waren.
Eine unserer lieben alten Damen braucht nur zwei, drei Worte als Anstoß und schon beginnt sie freudestrahlend, Bibel- und Liedtexte korrekt wiederzugeben. Auch der Sinn der darin enthaltenen Botschaften ist ihr noch bewusst. Jahrelang hat sie sich mithilfe von Bibelstudienheften auf die wöchentlichen Gespräche und den Austausch im Gottesdienst vorbereitet. In der Gemeinde und der Familie wurde außerdem viel gesungen und so haben sich jeweils mehrere Strophen tief eingeprägt. Als Pflegende wird es uns manchmal fast zu viel des Guten, wenn sie zusammen mit einer anderen Bewohnerin stundenlang das gleiche Lied singt. „Die schönste Zeit im ganzen Jahr, das ist die Frühlingszeit ...“ Aber besser so, als jammern und klagen!
In den Berichten um die Geburt und Kindheit Jesu wird immer wieder erwähnt, dass sich Maria die Worte zu Herzen nahm, die Engel, Menschen im Tempel wie Simeon und Hanna und auch ihr junger Sohn sagten. Sie erinnerte und bewegte diese Aussagen in ihrem Inneren. Dieser Schatz an Verheißungen trug sie sicher auch durch schwierige Zeiten.
Keiner von uns weiß, ob sich im Alter oder auch schon in früheren Jahren eine Erkrankung wie Demenz einschleichen wird. Gute, positive, aufbauende Texte und Bilder durch Wiederholung in uns zu festigen, um sie später abrufen zu können, ist eine hilfreiche Vorsorgemaßnahme. Unsere Dame im Heim macht mir Mut, in dieser Richtung unterwegs zu sein und überdies mein Leben Gott anzuvertrauen, so wie Maria es getan hat.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Vertrauen
Im Pflegeheim habe ich es mit betagten Menschen zu tun, von denen viele an einer Demenzerkrankung leiden. Ihr Gedächtnis ist zum Teil lückenhaft, dafür aber oft messerscharf und detailliert. Es ist interessant, welche Erlebnisse und Eindrücke auf lange Sicht hängen bleiben und wann oder wodurch sie wieder an die Oberfläche gespült werden. Im Allgemeinen prägen sich positive Situationen besser ein, besonders wenn sie sich stets wiederholten und mit guten Gefühlen verknüpft waren.
Eine unserer lieben alten Damen braucht nur zwei, drei Worte als Anstoß und schon beginnt sie freudestrahlend, Bibel- und Liedtexte korrekt wiederzugeben. Auch der Sinn der darin enthaltenen Botschaften ist ihr noch bewusst. Jahrelang hat sie sich mithilfe von Bibelstudienheften auf die wöchentlichen Gespräche und den Austausch im Gottesdienst vorbereitet. In der Gemeinde und der Familie wurde außerdem viel gesungen und so haben sich jeweils mehrere Strophen tief eingeprägt. Als Pflegende wird es uns manchmal fast zu viel des Guten, wenn sie zusammen mit einer anderen Bewohnerin stundenlang das gleiche Lied singt. „Die schönste Zeit im ganzen Jahr, das ist die Frühlingszeit ...“ Aber besser so, als jammern und klagen!
In den Berichten um die Geburt und Kindheit Jesu wird immer wieder erwähnt, dass sich Maria die Worte zu Herzen nahm, die Engel, Menschen im Tempel wie Simeon und Hanna und auch ihr junger Sohn sagten. Sie erinnerte und bewegte diese Aussagen in ihrem Inneren. Dieser Schatz an Verheißungen trug sie sicher auch durch schwierige Zeiten.
Keiner von uns weiß, ob sich im Alter oder auch schon in früheren Jahren eine Erkrankung wie Demenz einschleichen wird. Gute, positive, aufbauende Texte und Bilder durch Wiederholung in uns zu festigen, um sie später abrufen zu können, ist eine hilfreiche Vorsorgemaßnahme. Unsere Dame im Heim macht mir Mut, in dieser Richtung unterwegs zu sein und überdies mein Leben Gott anzuvertrauen, so wie Maria es getan hat.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)



