Andacht 02. Oktober 2025
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Bibel
Glauben

1. Okt. 2025 22:01Bernhard Stroh

Andacht 02. Oktober 2025

Gedanken zum Thema: Reliquie

In Sri Lanka gibt es einen heiligen Schrein, in dem ein Zahn Buddhas verehrt wird. Im Topkapi-Palast in Istanbul werden ein Haar und ein Zahn des Propheten Mohammed ausgestellt, in Köln die Gebeine der Heiligen Drei Könige und weltweit unzählige weitere Reliquien.

Interessanterweise berichtet auch die Bibel von einer Art Reliquie. Auf dem Weg nach Kanaan musste das Volk Israel einen Umweg um das Land der Edomiter machen, wofür es Gott und Mose schwere Vorwürfe machte. Da sandte Gott „feurige Schlangen“, die die Menschen bissen, und viele von ihnen starben. Als die Israeliten ihre Schuld einsahen, befahl Gott, eine eherne Schlange zu machen, und jeder Gebissene, der im Glauben auf diese Schlange schaute, wurde wieder gesund. Jesus selbst bezog sich auf diese Begebenheit, als er in Johannes 3,14 sagte, dass der Menschensohn erhöht werden müsse und alle, die an ihn glauben, ewiges Leben haben werden.

Diese eherne Schlange in der Wüste muss auf die Israeliten einen so großen Eindruck gemacht haben, dass sie sie noch jahrhundertelang als Reliquie verehrten. Erst rund 700 Jahre später zerstörte König Hiskia die Schlange: Er „zerschlug die eherne Schlange, die Mose gemacht hatte. Denn bis zu dieser Zeit hatten ihr die Israeliten geräuchert“ (2 Kön 18,4).

Es macht mich richtig traurig, wenn ich so etwas lese. Hatte das Volk Israel denn gar nichts verstanden? Es war doch nicht die Schlange, die die Menschen geheilt hatte. Es waren der Gehorsam und der Glaube an Heilung gemäß Gottes Zusage. Sie aber klammerten sich an eine Metallplastik.

Und an was oder an wen glauben und klammern wir uns? Haben wir vielleicht auch noch die eine oder andere „Schlange“ im Haus? Paulus ermutigt uns, auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens, zu schauen. Das muss die Blickrichtung sein. Jesus lebt! Er ist unser Mittler, Fürsprecher und Erlöser, der verspricht: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Joh 6,37). Was hindert uns also heute, auf Jesus zu schauen und ihm zu sagen, was uns bewegt?

Zum Bibelvers: 4. Mose 21,9

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