2. Nov. 2023 23:01Friedhelm Klingeberg
Andacht 03.11.2023
Gedanken zum Thema: Kraft
Eigentlich ist es erstaunlich, dass dieses Psalmwort nicht selten lieben Menschen mit auf den Weg gegeben wird, die wenige Augenblicke zuvor durch die Taufe in aller Öffentlichkeit ihre persönliche Entscheidung für Christus bezeugt haben. Richtig, manchmal ist das eine schwere, sogar mutige Entscheidung, vor allem dann, wenn sie trotz heftiger Widerstände getroffen wird. Und wenn diese Widerstände von der nächsten Verwandtschaft, also von leiblichen Geschwistern, den eigenen Kindern oder gar dem Ehepartner ausgehen, kann das in der Tat manchmal sehr bitter werden.
Doch bei diesem Bekenntnis des Leviten Asaf geht es um mehr, denn er formuliert es, während er fassungslos vor den Trümmern seines Lebens und Glaubens steht. Heidnische Mächte haben Gottes Volk brutal unterworfen und den Tempel dem Erdboden gleichgemacht. Götzenanbeter triumphierten auf ganzer Linie, und der Allmächtige ließ sie scheinbar ungerührt gewähren. Für Asaf muss das eine zutiefst traumatische Erfahrung gewesen sein. Vor sich sah er nur noch Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, und er verschweigt diesen Eindruck nicht. Aber mitten in dieser dunkelsten Stunde seines Lebens findet er die Kraft, sich zu jenem „Dennoch“ durchzuringen, mit dem unser heutiges Andachtswort beginnt.
Unwillkürlich muss ich an Hiob denken, der angesichts seines unfassbaren Schicksals den Tag seiner Geburt verfluchte, aber wenig später doch sagen konnte: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ Da ist sie wieder, diese Dennoch-Haltung, die man nicht per Bibelkurs lernen oder gar trainieren kann. Auch gläubige Menschen können unter den seelischen oder körperlichen Belastungen des Lebens zusammenbrechen – und sich trotz allem der Barmherzigkeit Gottes sicher sein. Denn wann immer der Allmächtige Frauen und Männer dazu befähigt, unerschütterlich an dem Vertrauen auf ihn festzuhalten, ist das keine Selbstverständlichkeit, sondern ein ganz besonderes Geschenk.
Um dieses Geschenk möchte ich heute bitten. Ich weiß nicht, wie dein und mein Lebensweg in Zukunft verlaufen wird. Aber dass allein Gottes Barmherzigkeit uns beide schließlich ans Ziel der Ewigkeit bringen wird, darauf vertraue ich fest.
Zum Bibelvers: Psalm 73,23–24
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Kraft
Eigentlich ist es erstaunlich, dass dieses Psalmwort nicht selten lieben Menschen mit auf den Weg gegeben wird, die wenige Augenblicke zuvor durch die Taufe in aller Öffentlichkeit ihre persönliche Entscheidung für Christus bezeugt haben. Richtig, manchmal ist das eine schwere, sogar mutige Entscheidung, vor allem dann, wenn sie trotz heftiger Widerstände getroffen wird. Und wenn diese Widerstände von der nächsten Verwandtschaft, also von leiblichen Geschwistern, den eigenen Kindern oder gar dem Ehepartner ausgehen, kann das in der Tat manchmal sehr bitter werden.
Doch bei diesem Bekenntnis des Leviten Asaf geht es um mehr, denn er formuliert es, während er fassungslos vor den Trümmern seines Lebens und Glaubens steht. Heidnische Mächte haben Gottes Volk brutal unterworfen und den Tempel dem Erdboden gleichgemacht. Götzenanbeter triumphierten auf ganzer Linie, und der Allmächtige ließ sie scheinbar ungerührt gewähren. Für Asaf muss das eine zutiefst traumatische Erfahrung gewesen sein. Vor sich sah er nur noch Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, und er verschweigt diesen Eindruck nicht. Aber mitten in dieser dunkelsten Stunde seines Lebens findet er die Kraft, sich zu jenem „Dennoch“ durchzuringen, mit dem unser heutiges Andachtswort beginnt.
Unwillkürlich muss ich an Hiob denken, der angesichts seines unfassbaren Schicksals den Tag seiner Geburt verfluchte, aber wenig später doch sagen konnte: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ Da ist sie wieder, diese Dennoch-Haltung, die man nicht per Bibelkurs lernen oder gar trainieren kann. Auch gläubige Menschen können unter den seelischen oder körperlichen Belastungen des Lebens zusammenbrechen – und sich trotz allem der Barmherzigkeit Gottes sicher sein. Denn wann immer der Allmächtige Frauen und Männer dazu befähigt, unerschütterlich an dem Vertrauen auf ihn festzuhalten, ist das keine Selbstverständlichkeit, sondern ein ganz besonderes Geschenk.
Um dieses Geschenk möchte ich heute bitten. Ich weiß nicht, wie dein und mein Lebensweg in Zukunft verlaufen wird. Aber dass allein Gottes Barmherzigkeit uns beide schließlich ans Ziel der Ewigkeit bringen wird, darauf vertraue ich fest.
Zum Bibelvers: Psalm 73,23–24
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
