Andacht 04.05.2023

Ein Weinbergbesitzer bezahlt die Arbeitsleistung seiner Arbeiter so unterschiedlich, dass sie gegen ihn murren – das soll ein Bild für das Himmelreich sein? Und nur nebenbei: Wenn unser Weinbergbesitzer sich vorab überlegt hätte, wie viele Leute er braucht, dann hätte er gleich morgens alle Arbeiter angeheuert, die am Ende des Tages da waren. Dann wäre noch mehr Arbeit erledigt worden und alle hätten den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit erhalten. Nun zahlt er den vollen Tageslohn auch denen, die sechs, drei oder auch nur eine Stunde gearbeitet haben. Schön für die Kurzarbeiter, aber jeder „richtige“ Unternehmer würde so ganz schnell pleitegehen! Offenbar sind Rendite und Effizienz kein Thema im Reich Gottes – zum Glück!

Die ganze Wahrheit ist noch viel schöner: Der Weinbergbesitzer erweist sich als außerordentlich großzügig und sozial, er zahlt jedem Arbeiter einen auskömmlichen Lohn. Niemand muss mit einem Hungerlohn nach Hause gehen und sich Sorgen um die Ernährung seiner Familie machen.

Jeder Einzelne ist wichtig und erfährt die gleiche Wertschätzung. Gerade auch diejenigen, die den ganzen Tag über auf eine Anstellung gewartet und deshalb schon schwer an sich gezweifelt haben. Besonders das beeindruckt mich: Gerade diejenigen, die kein anderer Arbeitgeber haben wollte, erhalten den höchsten Stundenlohn, die höchste Anerkennung! So ist Gott: Für alle genug, für die vermeintlich Wertlosen und Verachteten aber das meiste!

Im Gegensatz zum irdischen Arbeitslohn ist das Himmelreich als unser Lebenslohn nicht teilbar: Hier gilt „ganz oder gar nicht“. Egal, ob du dein ganzes Leben mit Gott gelebt hast oder ob du ihn erst gestern kennengelernt haben magst – wenn du zu Gott gehörst, dann bist du dabei, ohne Wenn und Aber! Ich wünsche uns allen, dass wir darüber tiefe Freude und Dankbarkeit empfinden, denn es gibt keinen echten Grund, darüber zu murren.

Zum Bibelvers: Matthäus 20,9–12

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