Andacht 04.07.2023
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Bibel
Glauben

3. Juli 2023 22:01Roland E. Fischer

Andacht 04.07.2023

Gedanken zum Thema: Gaben und Talente

Jeder Mensch, die gesamte Menschheit, hat Gaben bekommen: die Schöpfung Gottes mit all ihren Ressourcen wie Zeit, Geld und andere materielle Dinge. Da sind unsere Fähigkeiten und Talente und schließlich geistliche Gaben für den Einzelnen und für die Gemeinde.

Bei der Geschichte, aus der der obige Text stammt, handelt es sich um ein Wiederkunftsgleichnis, das im Kontext der Endzeitrede Jesu steht. Jesus hatte seine Jünger von ihren Fragen nach dem „Wann kommt er wieder?“ und „Wie lange?“ weggeführt hin zu: „Wie leben wir in der Erwartung der Wiederkunft?“ In den Gleichnissen gibt er Antworten darauf. Hier sagt er: Gott hat uns viele Gaben und Talente gegeben; wie gehen wir in seiner Abwesenheit damit um?

Die drei Menschen im Gleichnis handeln unterschiedlich: Zwei setzen sich ein, zwar mit unterschiedlichen Talenten, aber mit gleichem Engagement; der dritte jedoch tut nichts, sondern vergräbt sein Talent. Warum?

Hier liegt das verstörende Element im Gleichnis: die Begründung dieses Knechtes. Er betrachtet seinen Herrn als hart, unfair und ausbeuterisch. Er hatte Angst vor ihm (V. 24–25). Deshalb nennt der Herr ihn „schlecht und faul“ – faul, weil er untätig war, und schlecht, weil er so negativ von seinem Herrn dachte. Das ist die Tragödie dieses Gleichnisses – das völlig verkehrte Bild vom Herrn: Verlangt er mehr, als er gibt? Ist er ungerecht und unfair? Fordernd und hartherzig? Ist er schlichtweg zum Fürchten?

Welches Bild hast du von Gott? Jesus ist in diese Welt gekommen, um uns den wahren Gott, den liebenden himmlischen Vater zu zeigen. In seinen Predigten und Gleichnissen macht Jesus deutlich, wie Gott ist: Er teilt sein Wort an alle aus. Er erhört gerne unsere Bitten. Er ist der liebende und vergebende Vater. Er hat schon ein Festessen für uns vorbereitet. Er gibt gerne, reichlich und im Überfluss. Einem solchen Gott diene ich gern!

Deshalb frag nicht nach der Zeit, dem Wann und dem Wielange, sondern setze deine Gaben und Talente ein. Vergrabe sie nicht, sondern arbeite für den Herrn – zum Wohlergehen der Menschen und zur Ehre Gottes.

Zum Bibelvers: Matthäus 25,14

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