Andacht 04.10.2023
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Bibel
Glauben

3. Okt. 2023 22:01Udo Worschech

Andacht 04.10.2023

Gedanken zum Thema: Versöhnung

Heute und morgen begehen gläubige Juden weltweit Jom Kippur, den Tag der Versöhnung. Es ist beeindruckend, dass dies nicht nur eine Fastenzeit nach alttestamentlichem Vorbild ist, sondern auch für die Gegenwart Bedeutung hat. Es geht um die Reinigung der Seele von so manchem falschen Tun und Reden unter- und miteinander. Man spricht sich nicht nur im Kreis der Verwandten oder in der synagogalen Gemeinde aus, sondern auch auf Arbeitsstellen, wo sich Kollegen gemein, gehässig oder sonst wie unangemessen verhalten haben – früher hätte man von „sich versündigt haben“ gesprochen.

Diese buchstäbliche Umsetzung des jüdischen Versöhnungstags am 4. und 5. Oktober ist beeindruckend und beispielhaft vor allem für jene, die den Versöhnungstag auch als Christen in ihrem Glauben, ihrer Lehre und Überzeugung und in ihrem Bewusstsein tragen.

Nun müssen dieser und der morgige Tag deswegen nicht notwendigerweise in das adventistische geistliche Leben oder den Jahreskalender einfließen; schließlich sind sich Christen des Evangeliums bewusst, dass Christus als Hohepriester „ein für alle Mal“ in das Allerheiligste eingetreten ist, „denn dies [die Versöhnung] hat er ein für alle Mal getan, als er sich selbst dargebracht hat“ (Hbr 7,27 EB). Damit hat er die Versöhnung nicht einem jährlich wiederkehrenden Datum unterworfen, sondern bietet sie so an, „dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit“ (Hbr 4,16) – und zwar täglich. Somit ist Sühne, Vergebung und Versöhnung seit Jesu Tod und Auferstehung für den Christen mehr als nur ein „Entschuldige bitte“. Sie reicht weiter – bis in die Ewigkeit.

Lasst uns die Augen offen halten für die Momente, in denen echte Versöhnung möglich ist; in der Familie, in den Gemeinden und am Arbeitsplatz. Das wird sicherlich auch heute und morgen wieder sein und nicht erst in einem Jahr.

Zum Bibelvers: 3. Mose 16,34

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