4. Sep. 2023 22:01Elí Diez-Prida
Andacht 05.09.2023
Gedanken zum Thema: Verordnung
Glücklich die Bürger, die sich intensiv mit den Coronaregelungen beschäftigen, gern darüber nachdenken und sie haargenau befolgen.“ So eine Schlagzeile wäre in den vergangenen zwei Jahren wohl unvorstellbar gewesen. Das Gegenteil war der Fall: Sehr viele fühlten sich eingeengt, ihrer Freiheitsrechte beraubt und bevormundet. Weil sie den Ernst der Lage nicht erkannten? Weil sie des Zickzackkurses der Verantwortlichen überdrüssig waren? Weil sie der politischen Führung misstrauten? Weil es an nachvollziehbaren Gründen für manche Maßnahmen fehlte? Weil man immer wieder dem Druck der Protestierenden oder der Geschädigten nachgab?
Wenn wir den Sinn einer Verordnung nicht verstehen oder sie als ungerecht empfinden, neigen wir dazu, Schlupflöcher zu suchen. Da war zum Beispiel das Modehaus, das neben Blusen, Hosen und Taschen auch Desinfektionsmittel, Klopapier und Nudeln ins Angebot aufnahm, um daraufhin als Drogeriemarkt zu gelten und öffnen zu können.
Schlupflöcher zu suchen, darauf waren viele Frommen schon zur Zeit Jesu spezialisiert, beispielsweise wenn es um die Heiligung des Sabbats ging. Oder darum, sich der Versorgung der Eltern mit einer (un-)geistlichen Begründung zu entziehen (Mk 7,10–13).
Wie anders ist das Bild, das uns im 1. Psalm begegnet: Hier werden die Menschen glücklich genannt, die Freude an der Beschäftigung mit der Thora haben. Damit sind nicht allein die Zehn Gebote gemeint, sondern alle Wegweisungen (so die Bedeutung des hebräischen Wortes thora), die zunächst in den ersten fünf Büchern Moses und darüber hinaus im gesamten Alten Testament zu finden sind.
Glücklich der Mensch, der Gott als den erkennt, der unsere Freiheit ermöglicht und schützt, der hält, was er verspricht, der nicht durch Versuch und Irrtum lernen muss, der sich für keinen Fehler zu entschuldigen braucht, dem wir nichts vorzumachen brauchen, weil er uns durchschaut und dennoch bzw. gerade deswegen liebt. Über diesen Gott nachzudenken, das lohnt sich – ein Leben und eine Ewigkeit lang!
Zum Bibelvers: Psalm 1,2
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Verordnung
Glücklich die Bürger, die sich intensiv mit den Coronaregelungen beschäftigen, gern darüber nachdenken und sie haargenau befolgen.“ So eine Schlagzeile wäre in den vergangenen zwei Jahren wohl unvorstellbar gewesen. Das Gegenteil war der Fall: Sehr viele fühlten sich eingeengt, ihrer Freiheitsrechte beraubt und bevormundet. Weil sie den Ernst der Lage nicht erkannten? Weil sie des Zickzackkurses der Verantwortlichen überdrüssig waren? Weil sie der politischen Führung misstrauten? Weil es an nachvollziehbaren Gründen für manche Maßnahmen fehlte? Weil man immer wieder dem Druck der Protestierenden oder der Geschädigten nachgab?
Wenn wir den Sinn einer Verordnung nicht verstehen oder sie als ungerecht empfinden, neigen wir dazu, Schlupflöcher zu suchen. Da war zum Beispiel das Modehaus, das neben Blusen, Hosen und Taschen auch Desinfektionsmittel, Klopapier und Nudeln ins Angebot aufnahm, um daraufhin als Drogeriemarkt zu gelten und öffnen zu können.
Schlupflöcher zu suchen, darauf waren viele Frommen schon zur Zeit Jesu spezialisiert, beispielsweise wenn es um die Heiligung des Sabbats ging. Oder darum, sich der Versorgung der Eltern mit einer (un-)geistlichen Begründung zu entziehen (Mk 7,10–13).
Wie anders ist das Bild, das uns im 1. Psalm begegnet: Hier werden die Menschen glücklich genannt, die Freude an der Beschäftigung mit der Thora haben. Damit sind nicht allein die Zehn Gebote gemeint, sondern alle Wegweisungen (so die Bedeutung des hebräischen Wortes thora), die zunächst in den ersten fünf Büchern Moses und darüber hinaus im gesamten Alten Testament zu finden sind.
Glücklich der Mensch, der Gott als den erkennt, der unsere Freiheit ermöglicht und schützt, der hält, was er verspricht, der nicht durch Versuch und Irrtum lernen muss, der sich für keinen Fehler zu entschuldigen braucht, dem wir nichts vorzumachen brauchen, weil er uns durchschaut und dennoch bzw. gerade deswegen liebt. Über diesen Gott nachzudenken, das lohnt sich – ein Leben und eine Ewigkeit lang!
Zum Bibelvers: Psalm 1,2
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