4. Sep. 2025 22:01Wolfram Gauger
Andacht 05. September 2025
Gedanken zum Thema: Rituale
Im Freundeskreis kam das Gespräch auf das Taschengeld in Kindertagen. Was bekamen wir zur freien Verfügung und was haben wir damit angestellt? Wie viel Unterschiedliches da berichtet wurde. Eine Erzählung berührte mich. So wurde das monatliche Taschengeld eisern gespart. Wenn zehn Mark in Kleingeld zusammengekommen waren, wurde dies bei der Mutter gegen einen Schein getauscht. Dann setzte sich mein Freund aufs Fahrrad und fuhr zum Flughafen Hannover. Dort begab er sich in das Restaurant und bestellte ein Essen, sodass der Betrag mit Trinkgeld genau zehn Mark entsprach. Dieses Vorgehen wurde stets wiederholt, sobald zehn Mark angespart waren.
Warum war ihm dieses Ritual so wichtig? Vielleicht mochte er das Gefühl, von anderen beobachtet zu werden. Was haben die anderen wohl über ihn gedacht? Ein Junge, allein sitzend, lässt es sich gut gehen und wartet auf den nächsten Flug.
Belächeln wir den Jungen? Wie viel Energie investieren wir heute noch in Dinge, die uns wichtig erscheinen? Es muss ja nicht immer nur der Anschein sein, sondern auch das wirkliche Bemühen um ein Ziel. Letzteres setzt Beharrlichkeit und Geduld voraus. Also Eigenschaften, die einem nicht immer in die Wiege gelegt sind. Unsere Liste an Dingen, die uns wichtig erscheinen, kann sehr kurzlebig sein. Auch der heutige Tag wird unsere Aufmerksamkeit fordern. Was hat heute Priorität? Welchen Bestand wird es einmal haben? Der Junge, der zum Flughafenrestaurant radelte, ist dort seit Jahrzehnten kein Gast mehr. Wünsche und Ziele können erreicht werden. Die Bibel gibt uns viele Beispiele, die uns zeigen, wie man an etwas dranbleiben kann. Der Schatz im Acker ist nur eins davon. Ich möchte dich heute ermutigen, richtig anzufangen und die Sehnsucht nicht zu begraben.
„Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen. Sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer“ (Antoine de Saint-Exupéry).
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Rituale
Im Freundeskreis kam das Gespräch auf das Taschengeld in Kindertagen. Was bekamen wir zur freien Verfügung und was haben wir damit angestellt? Wie viel Unterschiedliches da berichtet wurde. Eine Erzählung berührte mich. So wurde das monatliche Taschengeld eisern gespart. Wenn zehn Mark in Kleingeld zusammengekommen waren, wurde dies bei der Mutter gegen einen Schein getauscht. Dann setzte sich mein Freund aufs Fahrrad und fuhr zum Flughafen Hannover. Dort begab er sich in das Restaurant und bestellte ein Essen, sodass der Betrag mit Trinkgeld genau zehn Mark entsprach. Dieses Vorgehen wurde stets wiederholt, sobald zehn Mark angespart waren.
Warum war ihm dieses Ritual so wichtig? Vielleicht mochte er das Gefühl, von anderen beobachtet zu werden. Was haben die anderen wohl über ihn gedacht? Ein Junge, allein sitzend, lässt es sich gut gehen und wartet auf den nächsten Flug.
Belächeln wir den Jungen? Wie viel Energie investieren wir heute noch in Dinge, die uns wichtig erscheinen? Es muss ja nicht immer nur der Anschein sein, sondern auch das wirkliche Bemühen um ein Ziel. Letzteres setzt Beharrlichkeit und Geduld voraus. Also Eigenschaften, die einem nicht immer in die Wiege gelegt sind. Unsere Liste an Dingen, die uns wichtig erscheinen, kann sehr kurzlebig sein. Auch der heutige Tag wird unsere Aufmerksamkeit fordern. Was hat heute Priorität? Welchen Bestand wird es einmal haben? Der Junge, der zum Flughafenrestaurant radelte, ist dort seit Jahrzehnten kein Gast mehr. Wünsche und Ziele können erreicht werden. Die Bibel gibt uns viele Beispiele, die uns zeigen, wie man an etwas dranbleiben kann. Der Schatz im Acker ist nur eins davon. Ich möchte dich heute ermutigen, richtig anzufangen und die Sehnsucht nicht zu begraben.
„Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen. Sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer“ (Antoine de Saint-Exupéry).
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