May 5, 2023, 10:01 PMRalf Schönfeld
Andacht 06.05.2023
Gedanken zum Thema: Krisen
Seit ich denken kann, steht das Weltende vor der Tür: Kubakrise, Pershing-Raketen, Erster und Zweiter Golfkrieg, der 11. September ... und dieser Tage ist die Pandemie im Fokus. Alles handfeste Krisen, zweifellos, aber wie soll man sich als Nachfolger Jesu darin verhalten? Da möchte ich nicht die verschiedenen Alarmverkündiger landauf, landab befragen, sondern halte mich an Gottes Wort: Petrus verweist auf die Prophetie – richtig, da war doch was! Nur, was würde eine sichere Zuordnung von Vorhersagen zu Ereignissen tatsächlich ändern? Was würde sich bessern?
Ich habe den Eindruck, wir verstehen Prophetie zu einseitig. Es geht eben nicht um exklusives Vorherwissen, sondern Propheten waren schon immer dazu gesandt, um dein und mein konkretes Verhalten vom ersten bis zum siebten Tag der Woche zu korrigieren. Das ist wieder und wieder nachzulesen: „Ändert euer Leben und Tun!“, war die Botschaft Gottes an sein Volk. So ist das prophetische Wort nicht in erster Linie Zukunftsschau, sondern Ruf zur Umkehr: Abkehr vom allgegenwärtigen Egoismus und Hinwendung zum Nächsten.
Wohl jeder kennt das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Jesu schlussfolgernde Worte an den Bibelkenner, „Geh und mach es genauso!“, sind das prophetische Licht, von dem Petrus spricht (Lk 10,37 NeÜ). Es „scheint an einem dunklen Ort“ – und der ist eben nicht eine verwirrende Krisenzeit oder die undurchdringliche Zukunft, sondern das dunkle Herz. Woher ich weiß, dass Petrus es so gemeint hat? Weil er hier nicht davon spricht, dass Christus, „der Morgenstern“, irgendwann am Himmel erscheint, sondern dass er „aufgeht in euren Herzen“.
Das Herz ist der Ort, der das Licht nötig hat! Das ist die Wirkung wahrer Prophetie im Sinne Gottes. So lasst uns jede Krisenschlussfolgerung genau dafür nutzen: Jesus und seinem Wesen Raum zu geben in unserem Herzen. Dann wird es hell: Es lichten sich Streitereien; wer Hilfe braucht, bekommt sie; wir lernen, für den Nachbarn da zu sein; die Gemeinde entdeckt ihre spezielle Aufgabe vor Ort; Familien finden zueinander. So wird das prophetische Wort ein strahlendes Licht unter uns!
Zum Bibelvers: 2. Petrus 1,19
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Krisen
Seit ich denken kann, steht das Weltende vor der Tür: Kubakrise, Pershing-Raketen, Erster und Zweiter Golfkrieg, der 11. September ... und dieser Tage ist die Pandemie im Fokus. Alles handfeste Krisen, zweifellos, aber wie soll man sich als Nachfolger Jesu darin verhalten? Da möchte ich nicht die verschiedenen Alarmverkündiger landauf, landab befragen, sondern halte mich an Gottes Wort: Petrus verweist auf die Prophetie – richtig, da war doch was! Nur, was würde eine sichere Zuordnung von Vorhersagen zu Ereignissen tatsächlich ändern? Was würde sich bessern?
Ich habe den Eindruck, wir verstehen Prophetie zu einseitig. Es geht eben nicht um exklusives Vorherwissen, sondern Propheten waren schon immer dazu gesandt, um dein und mein konkretes Verhalten vom ersten bis zum siebten Tag der Woche zu korrigieren. Das ist wieder und wieder nachzulesen: „Ändert euer Leben und Tun!“, war die Botschaft Gottes an sein Volk. So ist das prophetische Wort nicht in erster Linie Zukunftsschau, sondern Ruf zur Umkehr: Abkehr vom allgegenwärtigen Egoismus und Hinwendung zum Nächsten.
Wohl jeder kennt das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Jesu schlussfolgernde Worte an den Bibelkenner, „Geh und mach es genauso!“, sind das prophetische Licht, von dem Petrus spricht (Lk 10,37 NeÜ). Es „scheint an einem dunklen Ort“ – und der ist eben nicht eine verwirrende Krisenzeit oder die undurchdringliche Zukunft, sondern das dunkle Herz. Woher ich weiß, dass Petrus es so gemeint hat? Weil er hier nicht davon spricht, dass Christus, „der Morgenstern“, irgendwann am Himmel erscheint, sondern dass er „aufgeht in euren Herzen“.
Das Herz ist der Ort, der das Licht nötig hat! Das ist die Wirkung wahrer Prophetie im Sinne Gottes. So lasst uns jede Krisenschlussfolgerung genau dafür nutzen: Jesus und seinem Wesen Raum zu geben in unserem Herzen. Dann wird es hell: Es lichten sich Streitereien; wer Hilfe braucht, bekommt sie; wir lernen, für den Nachbarn da zu sein; die Gemeinde entdeckt ihre spezielle Aufgabe vor Ort; Familien finden zueinander. So wird das prophetische Wort ein strahlendes Licht unter uns!
Zum Bibelvers: 2. Petrus 1,19
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