Andacht 06. Januar 2025
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Bibel
Glauben

5. Jan. 2025 23:01Albert Przykopanski

Andacht 06. Januar 2025

Gedanken zum Thema: Geschenk

Die Weisen, von denen hier in Matthäus berichtet wird, hatten wohl die dreimalige Konjunktion von Jupiter und Saturn im Zeichen der Fische gesehen, die im Jahr sieben vor Christus am Himmel für fünf Monate zu beobachten war. Da man auch in Babylon alte Schriften sammelte, ist anzunehmen, dass der Text aus 4. Mose 24,17, „Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen“, den Weisen zugänglich war. So kommen sie zum Königspalast in Jerusalem und fragen: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir sind gekommen, ihn anzubeten.“

Damals war das so üblich. Kaiser, Könige und Pharaonen wurden Göttern gleich kniefällig verehrt und angebetet. Das wollten die Weisen ebenfalls, und sie brachten Geschenke mit: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Gold hatte und hat heute noch einen hohen Wert, Weihrauch und Myrrhe damals nicht minder. Im Altertum und zur Zeitenwende nutzte man beides als Medizin. Weihrauch und Myrrhe kamen als Baumharz aus Ostafrika, aus dem Süden der arabischen Halbinsel und aus Indien und waren wegen der aufwendigen Art der Gewinnung, der langen Handelswege und des medizinischen Nutzens sehr wertvoll. Myrrhe war außerdem Bestandteil des Öls bei kultischen Salbungen, einschließlich Balsamierungen.

Als Josef mit seiner Familie auf Geheiß eines Engels nach Ägypten floh, hatte er durch diese drei Gaben und seinen Beruf als Zimmermann ein gutes Polster, um in der Fremde dreieinhalb Jahre zu überleben.

Weihnachten ist erst knapp zwei Wochen her und unser Brauchtum, einander an diesem Fest zu beschenken, könnte in dem Vorbild der Weisen seinen Ursprung haben. Es gibt aber einen gravierenden Unterschied zu heute, wenn wir beispielsweise in manchen Adventgemeinden Geschenke unter den Weihnachtsbaum legen, die nach dem Gottesdienst an die Armen der Umgebung verteilt werden. Ich möchte es mit einer Frage formulieren: Wir beschenken einander, aber was schenken wir – vor dem Hintergrund der Weisen aus dem Morgenland – dem König der Welt zu seinem Geburtstag?

Zum Bibelvers: Matthäus 2,11

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