6. Nov. 2024 23:01Stephanie Kelm
Andacht 07.11.2024
Gedanken zum Thema: innere Kämpfe
Goldstück und Miststück. Ich bin beides. Es gibt Momente, da blühe ich auf, da erkenne ich Gott, da wachse ich über mich hinaus. Und dann gibt es die anderen Momente. Vielleicht klingt Miststück zu radikal. Wir sagen bei solchen Bekenntnissen ja schnell: „Ach, so schlimm bist du doch gar nicht!“ Wenn ich mich aber bis in meine Tiefen hinein betrachte, dann muss ich sagen, ob ich das mag oder nicht: Ich bin auch Miststück.
Oft überfällt mich diese Erkenntnis schlagartig und im Nachhinein. Wenn mein Misstrauen bereits ausgesprochen ist und meine Ungeduld schon unfreundlich alle Türen zugeschlagen hat. Wenn meine Angst, zu kurz zu kommen, mal wieder am längeren Hebel saß, und mein Neid … Die Liste ist lang. Leider.
Wenn ich es zu spät merke, kann ich nur noch zerknirschte Entschuldigungen hinterherschieben. Manchmal merke ich es schon mittendrin. Und kriege die Kurve trotzdem nicht. Als wäre da eine Bestie in mir, die unbedingt herauswill. Das erschreckt mich. Ich will so nicht sein.
„Das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Leib des Todes?“ (Röm 7,19.24). Paulus, ich kenne das so gut! Und ich verzweifle daran.
Paulus verzweifelt nicht daran. Ja, er schreibt offen über die Kämpfe, die in ihm toben. Und er ruft brutal ehrlich aus: „Ich elender Mensch!“ Paulus übernimmt die volle Verantwortung für sich. Er sagt: „Ich bin so. Da lässt sich nichts beschönigen.“ Doch er findet durch Gott eine Antwort: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“ (Röm 8,1).
Ich bin Sünder, das ist Fakt. An manchen Tagen mag das nicht so aussehen. An anderen Tagen erschlägt mich diese Erkenntnis fast. Doch Jesus ist für die Sünder gekommen, nicht für die Gerechten, für Sünder wie Paulus und mich. Genau das war der Plan. Denn Gott weiß, wie wir sind. Er weiß es. Er weiß, wie wir an uns verzweifeln. Und er ruft uns zu:
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst“ (Jes 43,1). „Fürchte dich nicht. Auch nicht vor dir und deiner eigenen Dunkelheit. Denn ich habe dich erlöst.“ – „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.“ Allein darauf soll mein Glaube ruhen. Worauf sonst?
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: innere Kämpfe
Goldstück und Miststück. Ich bin beides. Es gibt Momente, da blühe ich auf, da erkenne ich Gott, da wachse ich über mich hinaus. Und dann gibt es die anderen Momente. Vielleicht klingt Miststück zu radikal. Wir sagen bei solchen Bekenntnissen ja schnell: „Ach, so schlimm bist du doch gar nicht!“ Wenn ich mich aber bis in meine Tiefen hinein betrachte, dann muss ich sagen, ob ich das mag oder nicht: Ich bin auch Miststück.
Oft überfällt mich diese Erkenntnis schlagartig und im Nachhinein. Wenn mein Misstrauen bereits ausgesprochen ist und meine Ungeduld schon unfreundlich alle Türen zugeschlagen hat. Wenn meine Angst, zu kurz zu kommen, mal wieder am längeren Hebel saß, und mein Neid … Die Liste ist lang. Leider.
Wenn ich es zu spät merke, kann ich nur noch zerknirschte Entschuldigungen hinterherschieben. Manchmal merke ich es schon mittendrin. Und kriege die Kurve trotzdem nicht. Als wäre da eine Bestie in mir, die unbedingt herauswill. Das erschreckt mich. Ich will so nicht sein.
„Das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Leib des Todes?“ (Röm 7,19.24). Paulus, ich kenne das so gut! Und ich verzweifle daran.
Paulus verzweifelt nicht daran. Ja, er schreibt offen über die Kämpfe, die in ihm toben. Und er ruft brutal ehrlich aus: „Ich elender Mensch!“ Paulus übernimmt die volle Verantwortung für sich. Er sagt: „Ich bin so. Da lässt sich nichts beschönigen.“ Doch er findet durch Gott eine Antwort: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“ (Röm 8,1).
Ich bin Sünder, das ist Fakt. An manchen Tagen mag das nicht so aussehen. An anderen Tagen erschlägt mich diese Erkenntnis fast. Doch Jesus ist für die Sünder gekommen, nicht für die Gerechten, für Sünder wie Paulus und mich. Genau das war der Plan. Denn Gott weiß, wie wir sind. Er weiß es. Er weiß, wie wir an uns verzweifeln. Und er ruft uns zu:
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst“ (Jes 43,1). „Fürchte dich nicht. Auch nicht vor dir und deiner eigenen Dunkelheit. Denn ich habe dich erlöst.“ – „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.“ Allein darauf soll mein Glaube ruhen. Worauf sonst?
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)