6. Nov. 2023 23:01Sylvia Renz
Andacht 07.11.2023
Gedanken zum Thema: Licht
Im norwegischen Ort Rjukan wohnten die 3500 Einwohner von September bis März komplett im Schatten. Dann wurden 2013 drei große „Heliostaten“ montiert. Die Riesenspiegel zu je 17 m² werden per Computer nach der Sonne ausgerichtet und reflektieren das Licht auf den Markplatz. Der ovale Sonnenfleck ist etwa so groß wie drei Tennisplätze. Die Leute stellen sich dorthin und genießen das Licht: „Es macht uns glücklich und froh.“ Allerdings liegt der Rest des Ortes trotzdem noch im Schatten.
Als ich etwas darüber las, dachte ich mir: „Tolle Idee! Damit könnte ich meinen Balkonpflanzen mehr Sonnenlicht gönnen, die mickern in ihren Kübeln vor sich hin. Nicht mal die Hängeerdbeere macht ihren Job und schenkt mir süße Früchte!“ Gedacht, getan: Zwei stabile DIN-A2-große Pappkartons verband ich mit stabilem Textilband und beklebte sie vorne mit Spiegelfolie. Allerdings muss ich diesen Spiegel immer wieder neu nach der Sonne ausrichten. Und siehe da: hurra – Erdbeeren bis in den November!
Hat Jesus vielleicht an solche Heliostaten gedacht, als er seine Nachfolger mit dem Licht für die Welt verglich? Er selbst ist ja das Licht, doch er wünscht sich Nachfolger, die sich von ihm erleuchten, durchleuchten und wärmen lassen. Ich frage mich: Ist meine „Spiegelfläche“ wirklich glatt genug, um als Projektionsfläche zu dienen? Oder stören da Hubbel und Kerben die Reflexion? Wo muss noch geschliffen, poliert oder sauber gewischt werden? Oder liegt es am fehlenden Computer, der mich automatisch immer wieder nach der Sonne ausrichtet? Tja, wir Menschen sind nun mal keine ferngesteuerten Heliostaten, wir sind selbst dafür verantwortlich, dass wir uns immer voll in das Licht stellen, das Jesus uns schenken will.
Und wie „fruchtbar“ sind wir als Gemeinde? Bilden wir nur irgendwo einen ovalen Sonnenfleck, in dem die Besucher sich wärmen und glücklich sind – und dann wieder in ihren Schatten zurückwandern müssen wie in Rjukan? Oder können wir Licht und Wärme auch in unsere Umgebung ausstrahlen – nicht nur kleine helle Lichtspots bilden, sondern dauerhaft leuchten, wärmen und heilen? Bitte, Herr, mach aus mir einen glatten Spiegel, auch wenn das Schleifen wehtut!
Zum Bibelvers: Matthäus 5,14
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Licht
Im norwegischen Ort Rjukan wohnten die 3500 Einwohner von September bis März komplett im Schatten. Dann wurden 2013 drei große „Heliostaten“ montiert. Die Riesenspiegel zu je 17 m² werden per Computer nach der Sonne ausgerichtet und reflektieren das Licht auf den Markplatz. Der ovale Sonnenfleck ist etwa so groß wie drei Tennisplätze. Die Leute stellen sich dorthin und genießen das Licht: „Es macht uns glücklich und froh.“ Allerdings liegt der Rest des Ortes trotzdem noch im Schatten.
Als ich etwas darüber las, dachte ich mir: „Tolle Idee! Damit könnte ich meinen Balkonpflanzen mehr Sonnenlicht gönnen, die mickern in ihren Kübeln vor sich hin. Nicht mal die Hängeerdbeere macht ihren Job und schenkt mir süße Früchte!“ Gedacht, getan: Zwei stabile DIN-A2-große Pappkartons verband ich mit stabilem Textilband und beklebte sie vorne mit Spiegelfolie. Allerdings muss ich diesen Spiegel immer wieder neu nach der Sonne ausrichten. Und siehe da: hurra – Erdbeeren bis in den November!
Hat Jesus vielleicht an solche Heliostaten gedacht, als er seine Nachfolger mit dem Licht für die Welt verglich? Er selbst ist ja das Licht, doch er wünscht sich Nachfolger, die sich von ihm erleuchten, durchleuchten und wärmen lassen. Ich frage mich: Ist meine „Spiegelfläche“ wirklich glatt genug, um als Projektionsfläche zu dienen? Oder stören da Hubbel und Kerben die Reflexion? Wo muss noch geschliffen, poliert oder sauber gewischt werden? Oder liegt es am fehlenden Computer, der mich automatisch immer wieder nach der Sonne ausrichtet? Tja, wir Menschen sind nun mal keine ferngesteuerten Heliostaten, wir sind selbst dafür verantwortlich, dass wir uns immer voll in das Licht stellen, das Jesus uns schenken will.
Und wie „fruchtbar“ sind wir als Gemeinde? Bilden wir nur irgendwo einen ovalen Sonnenfleck, in dem die Besucher sich wärmen und glücklich sind – und dann wieder in ihren Schatten zurückwandern müssen wie in Rjukan? Oder können wir Licht und Wärme auch in unsere Umgebung ausstrahlen – nicht nur kleine helle Lichtspots bilden, sondern dauerhaft leuchten, wärmen und heilen? Bitte, Herr, mach aus mir einen glatten Spiegel, auch wenn das Schleifen wehtut!
Zum Bibelvers: Matthäus 5,14
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