Andacht 09.08.2023

Nichts gegen einen guten Schlaf und nichts gegen eine Phase, wo man so richtig faul sein darf. Aber in dem Text geht es um das Problem der Passivität. Wir könnten es auch Disziplinlosigkeit nennen. Jemand kann sich nicht aufraffen, an die Arbeit zu gehen oder das Wichtige zu tun, wenn es dran ist. Der Faule soll weise werden, indem er die Ameise beobachtet, die keinen Antreiber von außen hat, sondern fleißig ihre Arbeit tut. Wer ständig von außen motiviert werden muss und nicht selbst begreift, dass Fleiß und Beständigkeit wichtig sind, der sollte sich etwas mehr Sorgen über seine Zukunft machen. Die Bibel verheißt ihm nichts Gutes. Denn Weisheit besteht nicht darin, viele gute Gedanken zu haben, sondern darin, seine Vorhaben umzusetzen.

Heute ist die Gefahr groß, sich mit 1000 Dingen oberflächlich zu beschäftigen und der Disziplinlosigkeit die Tür zu öffnen. Es ist bekannt, dass es rund 10.000 Stunden benötigt, damit man in seinen Fähigkeiten und in seiner Fachkenntnis zum Experten wird. Ein Ziel, zum Beispiel der Abschluss einer Ausbildung, bringt Lebenserfahrung und damit Weisheit – auch wenn man später eine andere Tätigkeit aufnimmt. Es sollte uns bewusst sein, dass wir nicht nur für unsere Arbeitszeit, sondern vor allem für unsere Lebens- und Berufserfahrung bezahlt werden. Talent zu haben, Interesse für etwas zu haben, von etwas begeistert zu sein ist schön, aber immer gehören auch Beständigkeit und Disziplin dazu. Wir können auch massenweise fromme Gedanken haben, aber das bringt uns nichts, wenn wir passiv bleiben.

Dieser Bibeltext fordert uns auf zu handeln. Durch mein Handeln kann ich etwas gestalten und verändern. Das ist Teil der Menschenwürde, die Gott uns zugedacht hat. Er hat uns Fähigkeiten gegeben und diese können sich entwickeln, wenn wir sie einsetzen. Keine Ausreden mehr! Pack es an!

Zum Bibelvers: Sprüche 6,6–11

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