
8. Aug. 2025 22:01Siegfried Wittwer
Andacht 09. August 2025
Gedanken zum Thema: Misstrauen
Immer wieder passiert es, dass Onlinehändler ihre minderwertigen Waren schönreden und gefälschte Bewertungen einstellen. Wen wundert es da, dass viele Menschen nicht mehr blauäugig allen Versprechungen glauben. Wer mehrmals angelogen oder hinters Licht geführt wurde, wird misstrauisch und beginnt zu glauben, dass die Welt von Gaunern und Lügnern nur so wimmelt.
Doch wenn wir überall Lug und Trug wittern, wenn wir glauben, dass die anderen uns nur einen Bären aufbinden wollen und uns etwas vorheucheln, dann vergiften wir uns selbst.
Argwohn und Verdächtigungen machen uns krank. Unser Gehirn reagiert darauf genauso wie auf Stress und schüttet Cortisol aus. Was das bedeutet, wird in jeder Apothekenzeitschrift geschildert. „Stress macht krank!“, lesen wir dort und erhalten Ratschläge, wie wir damit umgehen sollen. Doch wenn wir von Misstrauen zerfressen werden, helfen uns weder Entschleunigung noch Entspannungsübungen, warme Bäder oder Waldspaziergänge. Wir sollten dann vielmehr unsere Überzeugungen kritisch hinterfragen. Das ist nicht immer einfach, wenn wir enttäuschende Erfahrungen gemacht haben, aber es muss sein: Wollen die anderen uns tatsächlich immer nur belügen, täuschen und hinters Licht führen? Sind sie wirklich falsche Fünfziger?
Natürlich brauchen wir auch ein gesundes Maß an Skepsis, doch wie sieht es bei uns selbst aus? Sind wir stets vertrauenswürdig? Mit Fingern auf andere zu zeigen fällt uns leicht. Für unsere eigenen Schwindeleien sind wir dagegen oft blind. Es sind nicht unbedingt die großen Lügen, mit denen wir das Vertrauen unserer Mitmenschen verspielen, sondern die Halbwahrheiten, die Ausreden, die ausweichenden Antworten oder die Schönfärberei.
„Sagt einfach ,Ja‘ oder ,Nein‘“, fordert Jesus uns in der Bergpredigt auf (Mt 5,37 NLB). Er möchte, dass wir vertrauenswürdig sind und nicht durch unsere Zweideutigkeit Misstrauen bei anderen wecken, denn das lähmt ein vertrauensvolles Miteinander. Wenn wir dagegen ehrlich und zuverlässig sind, wenn man uns beim Wort nehmen kann, werden uns andere auch ihr Vertrauen schenken – und das wird unser Leben bereichern.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Misstrauen
Immer wieder passiert es, dass Onlinehändler ihre minderwertigen Waren schönreden und gefälschte Bewertungen einstellen. Wen wundert es da, dass viele Menschen nicht mehr blauäugig allen Versprechungen glauben. Wer mehrmals angelogen oder hinters Licht geführt wurde, wird misstrauisch und beginnt zu glauben, dass die Welt von Gaunern und Lügnern nur so wimmelt.
Doch wenn wir überall Lug und Trug wittern, wenn wir glauben, dass die anderen uns nur einen Bären aufbinden wollen und uns etwas vorheucheln, dann vergiften wir uns selbst.
Argwohn und Verdächtigungen machen uns krank. Unser Gehirn reagiert darauf genauso wie auf Stress und schüttet Cortisol aus. Was das bedeutet, wird in jeder Apothekenzeitschrift geschildert. „Stress macht krank!“, lesen wir dort und erhalten Ratschläge, wie wir damit umgehen sollen. Doch wenn wir von Misstrauen zerfressen werden, helfen uns weder Entschleunigung noch Entspannungsübungen, warme Bäder oder Waldspaziergänge. Wir sollten dann vielmehr unsere Überzeugungen kritisch hinterfragen. Das ist nicht immer einfach, wenn wir enttäuschende Erfahrungen gemacht haben, aber es muss sein: Wollen die anderen uns tatsächlich immer nur belügen, täuschen und hinters Licht führen? Sind sie wirklich falsche Fünfziger?
Natürlich brauchen wir auch ein gesundes Maß an Skepsis, doch wie sieht es bei uns selbst aus? Sind wir stets vertrauenswürdig? Mit Fingern auf andere zu zeigen fällt uns leicht. Für unsere eigenen Schwindeleien sind wir dagegen oft blind. Es sind nicht unbedingt die großen Lügen, mit denen wir das Vertrauen unserer Mitmenschen verspielen, sondern die Halbwahrheiten, die Ausreden, die ausweichenden Antworten oder die Schönfärberei.
„Sagt einfach ,Ja‘ oder ,Nein‘“, fordert Jesus uns in der Bergpredigt auf (Mt 5,37 NLB). Er möchte, dass wir vertrauenswürdig sind und nicht durch unsere Zweideutigkeit Misstrauen bei anderen wecken, denn das lähmt ein vertrauensvolles Miteinander. Wenn wir dagegen ehrlich und zuverlässig sind, wenn man uns beim Wort nehmen kann, werden uns andere auch ihr Vertrauen schenken – und das wird unser Leben bereichern.
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