Andacht 09. März 2025

Während meiner Studienzeit wohnte ich in einem Studentenheim. Damals wurde mir ein Zimmer mit einem oder auch zwei weiteren Zimmergenossen zugewiesen. In der Studentenbude merkten wir deutlich, dass jeder von uns seine Macken hat. Meine Zimmerkameraden ließen es mich spüren. Aber auch wenn wir uns gut verstanden hätten, war klar, dass wir nicht für immer zusammenwohnen würden.

Aber zu dieser Zeit gab es jemanden, mit dem ich mir vorstellen konnte, in einer Wohnung zu leben und sogar zusammen alt zu werden. Dass dies nach beendetem Studium dann auch geschehen sollte, hatten wir uns versprochen. Wir träumten zusammen von der Zeit, in der wir eine gemeinsame Wohnung unser Eigen nennen würden, nur wir zwei.

Es ist niemandem egal, mit wem er sein Leben verbringt. Man muss sich mögen, sich lieben und geliebt werden. Und hier überwältigt mich die eingangs zitierte Aussage Jesu, dass es eine Wohnung gibt und er mich und dich zu sich holen möchte. Gibt es eine bessere Liebeserklärung?

Dass meine Frau inzwischen mehr als 50 Jahre mit mir zusammenwohnt, ist nur durch ihre Liebe möglich geworden. Und Jesus Christus, der mich noch besser kennt als meine Frau, will, dass ich bei ihm bin. Nicht in einer Studenten-WG auf Zeit und auch nicht für 50 oder 60 Jahre, sondern in einer von ihm eigens für mich vorbereiteten Wohnung in Ewigkeit, „auf dass auch ihr seid, wo ich bin“ (Joh 14,3).

Das gleicht einer Liebeserklärung, einem Heiratsantrag von Jesus an dich und mich. Du bist geliebt, ich bin geliebt. Das ist Evangelium.

In Johannes 17,24, dem hohepriesterlichen Gebet, spricht Jesus diese Bitte aus: „Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast.“ Der allmächtige Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, liebt dich und mich und will uns bei sich und um sich haben. Dafür gebühren ihm Staunen und Anbetung.

Zum Bibelvers: Johannes 14,2-3

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