8. Sep. 2025 22:01Thomas Lobitz
Andacht 09. September 2025
Gedanken zum Thema: Hassrede
Bei dieser Aussage von Jesus musste ich an das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts forsa denken. Dort wird regelmäßig erfragt, wie häufig man mit Hassrede im Internet konfrontiert wird. Mit Hassrede ist gemeint, einzelne Personen oder auch Personengruppen herabzusetzen und zu verunglimpfen. Im Jahr 2022 gaben 39 Prozent der Befragten an, Hate Speech vor allem in den sozialen Medien begegnet zu sein. Die Zahlen sind von Jahr zu Jahr gestiegen.
Es ist paradox: Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen bemühen sich seit vielen Jahren, eine sensible und inklusive Sprache zu verbreiten, die niemanden verletzen soll. In analogen Diskursen wird sich auch meist daran gehalten. Doch im Halbschatten des Internets passiert ganz anderes: Der Ton wird rauer, Menschen mit einer anderen Meinung, Kultur, sexuellen Identität oder auch nur einem anderen Kleidungsstil schlägt immer häufiger Spott oder Verachtung entgegen, unserer toleranten und offenen Gesellschaft zum Trotz.
Mit der Aussage des heutigen Bibeltextes verbindet Jesus Gesetzlosigkeit mit Lieblosigkeit. Aber ist nicht eher der Eindruck vorherrschend, dass Gesetz und Liebe nicht gut zusammenpassen? Jein. Das Gesetz hat auch eine Schutzfunktion – wo die Liebe fehlt, müssen staatliche Gesetze Diskriminierung und Verleumdung eindämmen, indem diese Taten bestraft werden. Und auch ein gutes Miteinander braucht Regeln, denn die Bedürfnisse und persönlichen Erfahrungen sind auf allen Seiten unterschiedlich.
Zuweilen muss uns ein Gesetz zwingen, zumindest äußerlich die Formen des Anstands und Respekts einzuhalten. Und aus der Kognitionsforschung ist bekannt, dass unser Handeln auch unser Denken beeinflusst, und nicht nur umgekehrt.
„Liebe üben“ (vgl. 2 Kor 2,8 EB) klingt anstrengend, aber praktische Taten der Nächstenliebe können auch unsere lieblosen Einstellungen verändern. Versuchen wir es!
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Hassrede
Bei dieser Aussage von Jesus musste ich an das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts forsa denken. Dort wird regelmäßig erfragt, wie häufig man mit Hassrede im Internet konfrontiert wird. Mit Hassrede ist gemeint, einzelne Personen oder auch Personengruppen herabzusetzen und zu verunglimpfen. Im Jahr 2022 gaben 39 Prozent der Befragten an, Hate Speech vor allem in den sozialen Medien begegnet zu sein. Die Zahlen sind von Jahr zu Jahr gestiegen.
Es ist paradox: Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen bemühen sich seit vielen Jahren, eine sensible und inklusive Sprache zu verbreiten, die niemanden verletzen soll. In analogen Diskursen wird sich auch meist daran gehalten. Doch im Halbschatten des Internets passiert ganz anderes: Der Ton wird rauer, Menschen mit einer anderen Meinung, Kultur, sexuellen Identität oder auch nur einem anderen Kleidungsstil schlägt immer häufiger Spott oder Verachtung entgegen, unserer toleranten und offenen Gesellschaft zum Trotz.
Mit der Aussage des heutigen Bibeltextes verbindet Jesus Gesetzlosigkeit mit Lieblosigkeit. Aber ist nicht eher der Eindruck vorherrschend, dass Gesetz und Liebe nicht gut zusammenpassen? Jein. Das Gesetz hat auch eine Schutzfunktion – wo die Liebe fehlt, müssen staatliche Gesetze Diskriminierung und Verleumdung eindämmen, indem diese Taten bestraft werden. Und auch ein gutes Miteinander braucht Regeln, denn die Bedürfnisse und persönlichen Erfahrungen sind auf allen Seiten unterschiedlich.
Zuweilen muss uns ein Gesetz zwingen, zumindest äußerlich die Formen des Anstands und Respekts einzuhalten. Und aus der Kognitionsforschung ist bekannt, dass unser Handeln auch unser Denken beeinflusst, und nicht nur umgekehrt.
„Liebe üben“ (vgl. 2 Kor 2,8 EB) klingt anstrengend, aber praktische Taten der Nächstenliebe können auch unsere lieblosen Einstellungen verändern. Versuchen wir es!
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