9. März 2024 23:01Chantal Klingbeil
Andacht 10.03.2024
Gedanken zum Thema: Aufgeben
James Butler wollte lange nicht einsehen, dass er den Kampf gegen die Sucht verloren hatte. Doch er war abhängig und wusste, dass Alkohol und Drogen ihm nach und nach seine ganze Lebenskraft raubten. Ihm war bewusst, dass ihn eine der beiden Substanzen letztendlich umbringen würde – und doch schaffte er es lange nicht, zu kapitulieren. Als es ihm dann doch gelang, machte er eine überraschende Feststellung: „Paradoxerweise war alles, was ich durch die Kapitulation verloren habe, meine eigene Hilflosigkeit. Stattdessen gewann ich die Freiheit, nach dem zu handeln, was wirklich in meinem eigenen Interesse lag – selbst wenn es nur einen Tag oder selbst nur eine Minute lang währte. Jeden Tag musste ich die weiße Fahne der Kapitulation hissen – nicht vor meiner Sucht, sondern vor meinem Prozess des Heilwerdens. Ich lernte, dass ich mich nicht selbst retten konnte und dass ich der Hilfe einer Gemeinschaft und einer höheren Macht bedurfte, um nüchtern zu bleiben.“
Zu kapitulieren zählt zu den größten Herausforderungen im Leben. Wir hängen uns verzweifelt an die Illusion, unser Leben kontrollieren zu können – selbst wenn nicht zu übersehen ist, wie wir mehr und mehr in uns und um uns herum kaputtmachen. Wir erleben oft Dinge, die uns an unsere Grenzen bringen, und wollen trotzdem nicht wahrhaben, wie wenig wir in der Hand haben. Manchmal denken wir, Kapitulation sei gleichbedeutend mit Niederlage und Schwäche.
Doch echten Frieden und tiefe innere Ruhe können wir nur dann finden, wenn wir bereit sind, „aufzugeben“. Wir erkennen unsere Bedürftigkeit und geben freiwillig den Schlüssel zu unserem Herzen und unserem Willen aus der Hand. Wir machen uns auf den Weg hin zu Gott.
Gottes Liebe hilft uns, das aufzugeben, was uns oder andere zerstört. Gott wird uns nie darum bitten, etwas Gutes aus unserem Leben zu verbannen, denn er hat immer die Perspektive der Ewigkeit. Das Leben, das sich Gott für uns wünscht, ist hoffungsvoll und hell und erfüllt von seiner Güte. Dieses Leben ist nicht nur auf uns selbst und unsere Bedürfnisse fokussiert – es schließt immer den Blick auf unseren Nächsten mit ein.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Aufgeben
James Butler wollte lange nicht einsehen, dass er den Kampf gegen die Sucht verloren hatte. Doch er war abhängig und wusste, dass Alkohol und Drogen ihm nach und nach seine ganze Lebenskraft raubten. Ihm war bewusst, dass ihn eine der beiden Substanzen letztendlich umbringen würde – und doch schaffte er es lange nicht, zu kapitulieren. Als es ihm dann doch gelang, machte er eine überraschende Feststellung: „Paradoxerweise war alles, was ich durch die Kapitulation verloren habe, meine eigene Hilflosigkeit. Stattdessen gewann ich die Freiheit, nach dem zu handeln, was wirklich in meinem eigenen Interesse lag – selbst wenn es nur einen Tag oder selbst nur eine Minute lang währte. Jeden Tag musste ich die weiße Fahne der Kapitulation hissen – nicht vor meiner Sucht, sondern vor meinem Prozess des Heilwerdens. Ich lernte, dass ich mich nicht selbst retten konnte und dass ich der Hilfe einer Gemeinschaft und einer höheren Macht bedurfte, um nüchtern zu bleiben.“
Zu kapitulieren zählt zu den größten Herausforderungen im Leben. Wir hängen uns verzweifelt an die Illusion, unser Leben kontrollieren zu können – selbst wenn nicht zu übersehen ist, wie wir mehr und mehr in uns und um uns herum kaputtmachen. Wir erleben oft Dinge, die uns an unsere Grenzen bringen, und wollen trotzdem nicht wahrhaben, wie wenig wir in der Hand haben. Manchmal denken wir, Kapitulation sei gleichbedeutend mit Niederlage und Schwäche.
Doch echten Frieden und tiefe innere Ruhe können wir nur dann finden, wenn wir bereit sind, „aufzugeben“. Wir erkennen unsere Bedürftigkeit und geben freiwillig den Schlüssel zu unserem Herzen und unserem Willen aus der Hand. Wir machen uns auf den Weg hin zu Gott.
Gottes Liebe hilft uns, das aufzugeben, was uns oder andere zerstört. Gott wird uns nie darum bitten, etwas Gutes aus unserem Leben zu verbannen, denn er hat immer die Perspektive der Ewigkeit. Das Leben, das sich Gott für uns wünscht, ist hoffungsvoll und hell und erfüllt von seiner Güte. Dieses Leben ist nicht nur auf uns selbst und unsere Bedürfnisse fokussiert – es schließt immer den Blick auf unseren Nächsten mit ein.
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