May 9, 2023, 10:01 PMThomas Lobitz
Andacht 10.05.2023
Gedanken zum Thema: Erfahrung
Gott befreit die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei, und unter der Führung von Mose ziehen sie 40 Jahre lang durch die Wüste. Kurz vor dem Einzug in das verheißene Land erinnert Mose das Volk an ihre Erfahrungen mit Gott aus den letzten Jahrzehnten und sagt ihnen dann: „Und der HERR hat euch bis auf diesen heutigen Tag noch nicht ein Herz gegeben, das verständig wäre, Augen, die da sähen, und Ohren, die da hörten.“ (5 Mo 29,3) Kurz gesagt: Ihr seid noch ziemlich unmündig!
Das verwundert nicht, denn das Volk lebte viele Generationen lang in Sklaverei. Dadurch waren sie „unwissend, ungebildet und geschwächt, kannten Gott nur rudimentär und vertrauten ihm kaum“, so beschrieb es Ellen White (Erziehung, S. 36). Befehl, Gehorsam, Strafe – das waren die Begriffe, mit denen sie etwas anfangen konnten. Daher gab Gott ihnen zahlreiche Gesetze und veranschaulichte ihnen gleichzeitig durch den Opferdienst und die Stiftshütte, wie er die durch Gesetzesübertretungen entstandene Schuld beseitigt.
Doch für nachfolgende Generationen gibt Gott die Verheißung aus dem heutigen Bibeltext. Äußerlicher Gesetzesgehorsam war nur eine Zwischenstation auf dem Weg zur geistlichen Reife, die durch die Umwandlung des Herzens geschieht.
Im Neuen Testament wird der geistliche Weg des Gläubigen ähnlich wie der Auszug der Israeliten aus Ägypten beschrieben: vom Sklaven der Sünde (Röm 7,14) über die Einsicht, ein Sünder zu sein (Röm 3,20), zur Vergebung (Befreiung) durch das Werk Christi hin zu der Erkenntnis, dass wir Gottes Kinder sind und er unser liebender Vater ist (Röm 8,15). Diese Einsicht macht uns innerlich frei, sodass der Heilige Geist in uns Kraft, Liebe und Besonnenheit (2 Tim 1,7) bewirken kann – und noch viel mehr!
Die Israeliten brauchten die Erfahrung der Befreiung, um offen zu werden für das, was Gott an ihren Herzen bewirken würde, und ihn „aufrichtig und mit aller Kraft“ lieben zu können. Auch wir als Kinder Gottes haben eine Befreiung von Sünde und Schuld erfahren. Jetzt sind wir in der Lage, uns dem Heiligen Geist zu öffnen, Gott und unsere Mitmenschen zu lieben sowie besonnen zu handeln – auch heute.
Zum Bibeltext: 5. Mose 30,6
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Erfahrung
Gott befreit die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei, und unter der Führung von Mose ziehen sie 40 Jahre lang durch die Wüste. Kurz vor dem Einzug in das verheißene Land erinnert Mose das Volk an ihre Erfahrungen mit Gott aus den letzten Jahrzehnten und sagt ihnen dann: „Und der HERR hat euch bis auf diesen heutigen Tag noch nicht ein Herz gegeben, das verständig wäre, Augen, die da sähen, und Ohren, die da hörten.“ (5 Mo 29,3) Kurz gesagt: Ihr seid noch ziemlich unmündig!
Das verwundert nicht, denn das Volk lebte viele Generationen lang in Sklaverei. Dadurch waren sie „unwissend, ungebildet und geschwächt, kannten Gott nur rudimentär und vertrauten ihm kaum“, so beschrieb es Ellen White (Erziehung, S. 36). Befehl, Gehorsam, Strafe – das waren die Begriffe, mit denen sie etwas anfangen konnten. Daher gab Gott ihnen zahlreiche Gesetze und veranschaulichte ihnen gleichzeitig durch den Opferdienst und die Stiftshütte, wie er die durch Gesetzesübertretungen entstandene Schuld beseitigt.
Doch für nachfolgende Generationen gibt Gott die Verheißung aus dem heutigen Bibeltext. Äußerlicher Gesetzesgehorsam war nur eine Zwischenstation auf dem Weg zur geistlichen Reife, die durch die Umwandlung des Herzens geschieht.
Im Neuen Testament wird der geistliche Weg des Gläubigen ähnlich wie der Auszug der Israeliten aus Ägypten beschrieben: vom Sklaven der Sünde (Röm 7,14) über die Einsicht, ein Sünder zu sein (Röm 3,20), zur Vergebung (Befreiung) durch das Werk Christi hin zu der Erkenntnis, dass wir Gottes Kinder sind und er unser liebender Vater ist (Röm 8,15). Diese Einsicht macht uns innerlich frei, sodass der Heilige Geist in uns Kraft, Liebe und Besonnenheit (2 Tim 1,7) bewirken kann – und noch viel mehr!
Die Israeliten brauchten die Erfahrung der Befreiung, um offen zu werden für das, was Gott an ihren Herzen bewirken würde, und ihn „aufrichtig und mit aller Kraft“ lieben zu können. Auch wir als Kinder Gottes haben eine Befreiung von Sünde und Schuld erfahren. Jetzt sind wir in der Lage, uns dem Heiligen Geist zu öffnen, Gott und unsere Mitmenschen zu lieben sowie besonnen zu handeln – auch heute.
Zum Bibeltext: 5. Mose 30,6
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