10. Jan. 2024 23:01Roxane Riegler
Andacht 11.01.2024
Gedanken zum Thema: Allgegenwärtigkeit
Als junge Lehrerin gab ich dem Sohn einer befreundeten Kollegin Nachhilfe in Französisch. Nach der Stunde ergaben sich regelmäßig Gespräche. Einmal fragte mich mein Schüler: „Glaubst du, dass Gott mich auch auf der Toilette sehen kann?“ Der Gedanke daran bereitete ihm offensichtlich Probleme. Zwar mag diese Frage kindlich erscheinen, jedoch fehlt es ihr auf keinen Fall an Tiefe.
Es geht bei dieser Frage darum, welchen Eindruck die Allgegenwärtigkeit und Allwissenheit Gottes bei uns hinterlässt. Ist es uns unangenehm oder empfinden wir dadurch Sicherheit? David gehört gewiss zur letzteren Gruppe. Im Psalm 139 beschreibt er, wie Gott sich immer in seiner Nähe aufhält und alles, was über seine Lippen kommt, gut hört und versteht. Und würde er dort sein, wo die Sonne aufgeht, oder sich in der Finsternis verbergen, so wäre er nicht allein, sondern immer noch in Gottes Hand. Gott kannte David schon, bevor er geboren wurde (V. 16). Das alles scheint den Psalmisten nicht zu beunruhigen. In Vers 5 lesen wir, dass er die Allgegenwart und Allwissenheit Gottes als etwas erlebt, das ihm Schutz und Geborgenheit vermittelt. Er sieht diese Erkenntnis nicht als Bedrohung an, sondern als etwas Wunderbares. Gott lässt ihn nirgends und niemals allein. Überallhin begleitet er sein Geschöpf. Dafür ist David zutiefst dankbar. Ja, er äußert sogar den Wunsch, von Gott erforscht zu werden (V. 23).
Obwohl David sicher Gründe hatte, sich vor Gott zu verstecken, entschied er sich dagegen. Erstens erkannte er, dass es wegen der Allmacht Gottes absolut keinen Sinn ergeben würde. Und zweitens kannte er Gott so gut, dass er wusste, sein Herr steht trotz aller Geheimnisse und Sünden immer auf seiner Seite. Einem Gott, der alles über uns weiß, uns bis in unser Innerstes kennt und trotzdem unser Bestes will, können wir uns getrost anvertrauen. Denn er kann uns auf ewigem Wege leiten (V. 24).
Das wünsche ich dir und mir für das neue Jahr, diese Hingabe an Gott in allen Lebensbereichen. Wir brauchen uns nicht zu sorgen, denn er steht auf unserer Seite und wird uns wohl führen.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Allgegenwärtigkeit
Als junge Lehrerin gab ich dem Sohn einer befreundeten Kollegin Nachhilfe in Französisch. Nach der Stunde ergaben sich regelmäßig Gespräche. Einmal fragte mich mein Schüler: „Glaubst du, dass Gott mich auch auf der Toilette sehen kann?“ Der Gedanke daran bereitete ihm offensichtlich Probleme. Zwar mag diese Frage kindlich erscheinen, jedoch fehlt es ihr auf keinen Fall an Tiefe.
Es geht bei dieser Frage darum, welchen Eindruck die Allgegenwärtigkeit und Allwissenheit Gottes bei uns hinterlässt. Ist es uns unangenehm oder empfinden wir dadurch Sicherheit? David gehört gewiss zur letzteren Gruppe. Im Psalm 139 beschreibt er, wie Gott sich immer in seiner Nähe aufhält und alles, was über seine Lippen kommt, gut hört und versteht. Und würde er dort sein, wo die Sonne aufgeht, oder sich in der Finsternis verbergen, so wäre er nicht allein, sondern immer noch in Gottes Hand. Gott kannte David schon, bevor er geboren wurde (V. 16). Das alles scheint den Psalmisten nicht zu beunruhigen. In Vers 5 lesen wir, dass er die Allgegenwart und Allwissenheit Gottes als etwas erlebt, das ihm Schutz und Geborgenheit vermittelt. Er sieht diese Erkenntnis nicht als Bedrohung an, sondern als etwas Wunderbares. Gott lässt ihn nirgends und niemals allein. Überallhin begleitet er sein Geschöpf. Dafür ist David zutiefst dankbar. Ja, er äußert sogar den Wunsch, von Gott erforscht zu werden (V. 23).
Obwohl David sicher Gründe hatte, sich vor Gott zu verstecken, entschied er sich dagegen. Erstens erkannte er, dass es wegen der Allmacht Gottes absolut keinen Sinn ergeben würde. Und zweitens kannte er Gott so gut, dass er wusste, sein Herr steht trotz aller Geheimnisse und Sünden immer auf seiner Seite. Einem Gott, der alles über uns weiß, uns bis in unser Innerstes kennt und trotzdem unser Bestes will, können wir uns getrost anvertrauen. Denn er kann uns auf ewigem Wege leiten (V. 24).
Das wünsche ich dir und mir für das neue Jahr, diese Hingabe an Gott in allen Lebensbereichen. Wir brauchen uns nicht zu sorgen, denn er steht auf unserer Seite und wird uns wohl führen.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
