10. Dez. 2025 23:01Thomas Lobitz
Andacht 11. Dezember 2025
Gedanken zum Thema: Warnungsbotschaften
Am 8. Dezember 2022 gab es einen deutschlandweiten Warntag. Um elf Uhr heulten alle Sirenen, Warn-SMS wurden an alle Mobiltelefone verschickt, Notfall-Apps ließen Handys klingeln. Ziel der Übung war es, alle verfügbaren Warnsysteme auf ihre Funktionsfähigkeit hin zu testen. Die Bevölkerung wurde frühzeitig und intensiv über die Medien informiert, sodass keine Panik ausbrach. Schließlich war es nur ein Probealarm. Doch wie würden die Menschen im Ernstfall reagieren? Vermutlich würde eine rechtzeitige Warnung helfen, sich auf eine Gefahr einzustellen und besonnener zu reagieren, als wenn eine Katastrophe plötzlich hereinbricht.
Auch in der Bibel gibt es Warnungsbotschaften, beispielsweise im Kontext von endzeitlichen Ereignissen wie Kriegen, Hungersnöten, Machtmissbrauch und Glaubensverlust (vgl. Mt 24 und 25). Jesus ruft in seinen Endzeitreden mehrfach zu Wachsamkeit auf, ein Beispiel ist der heutige Andachtstext. Doch wie gehen wir mit geistlichen Warnungsbotschaften um, damit sie ihr Ziel erreichen?
Die Erfahrung zeigt: Es gibt zwei Extreme, die beide kontraproduktiv sind. Einerseits ständige Alarmrufe, die schnell ignoriert werden, wenn das angekündigte Ereignis nicht eintritt. Manche Verkündiger deuten jede Katastrophe oder jede internationale politische Verabredung als Zeichen der unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft Christi. Das mag eine Zeit lang funktionieren, aber es nutzt sich ab und bewirkt dann das Gegenteil: Gleichgültigkeit. Beim anderen Extrem wird die Botschaft vermittelt: Die Ereignisse in der Welt haben uns nichts zu sagen. Die Apokalyptik überlassen wir religiösen Spinnern. Die Folge auch hier: Gleichgültigkeit. Sie ist das Gegenteil von Wachsamkeit. Positive Wachsamkeit gründet sich auf Hoffnung und fördert Besonnenheit, Mitgefühl, Engagement und Nächstenliebe.
Nach dem Warntag wurden die Ergebnisse ausgewertet und Schwachstellen analysiert. Das Warnsystem soll überarbeitet werden. Auch wir sollten die richtigen Schlüsse aus den Ereignissen in dieser Welt ziehen und mit Warnungsbotschaften klug umgehen, damit sie das stärken, was sie stärken sollen: Glaube, Liebe, Hoffnung und Besonnenheit.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Warnungsbotschaften
Am 8. Dezember 2022 gab es einen deutschlandweiten Warntag. Um elf Uhr heulten alle Sirenen, Warn-SMS wurden an alle Mobiltelefone verschickt, Notfall-Apps ließen Handys klingeln. Ziel der Übung war es, alle verfügbaren Warnsysteme auf ihre Funktionsfähigkeit hin zu testen. Die Bevölkerung wurde frühzeitig und intensiv über die Medien informiert, sodass keine Panik ausbrach. Schließlich war es nur ein Probealarm. Doch wie würden die Menschen im Ernstfall reagieren? Vermutlich würde eine rechtzeitige Warnung helfen, sich auf eine Gefahr einzustellen und besonnener zu reagieren, als wenn eine Katastrophe plötzlich hereinbricht.
Auch in der Bibel gibt es Warnungsbotschaften, beispielsweise im Kontext von endzeitlichen Ereignissen wie Kriegen, Hungersnöten, Machtmissbrauch und Glaubensverlust (vgl. Mt 24 und 25). Jesus ruft in seinen Endzeitreden mehrfach zu Wachsamkeit auf, ein Beispiel ist der heutige Andachtstext. Doch wie gehen wir mit geistlichen Warnungsbotschaften um, damit sie ihr Ziel erreichen?
Die Erfahrung zeigt: Es gibt zwei Extreme, die beide kontraproduktiv sind. Einerseits ständige Alarmrufe, die schnell ignoriert werden, wenn das angekündigte Ereignis nicht eintritt. Manche Verkündiger deuten jede Katastrophe oder jede internationale politische Verabredung als Zeichen der unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft Christi. Das mag eine Zeit lang funktionieren, aber es nutzt sich ab und bewirkt dann das Gegenteil: Gleichgültigkeit. Beim anderen Extrem wird die Botschaft vermittelt: Die Ereignisse in der Welt haben uns nichts zu sagen. Die Apokalyptik überlassen wir religiösen Spinnern. Die Folge auch hier: Gleichgültigkeit. Sie ist das Gegenteil von Wachsamkeit. Positive Wachsamkeit gründet sich auf Hoffnung und fördert Besonnenheit, Mitgefühl, Engagement und Nächstenliebe.
Nach dem Warntag wurden die Ergebnisse ausgewertet und Schwachstellen analysiert. Das Warnsystem soll überarbeitet werden. Auch wir sollten die richtigen Schlüsse aus den Ereignissen in dieser Welt ziehen und mit Warnungsbotschaften klug umgehen, damit sie das stärken, was sie stärken sollen: Glaube, Liebe, Hoffnung und Besonnenheit.
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