May 11, 2023, 10:01 PM
Andacht 12.05.2023
Gedanken zum Thema: Motivation
„Maßlosigkeit ist der Anfang vom Ende des Wohlergehens“, heißt es und mir scheint, bald haben wir es geschafft. Woher kommt das Bedürfnis, uns so oft an den extremen Außenrändern aufhalten oder gegenseitig verorten zu müssen? Alles nur noch Jasager oder Verschwörungstheoretiker, Neonazis oder Linksliberale. Ein falsches Wort und man wird beschimpft, als habe man dem Teufel persönlich die Hand geküsst. Motivation, Hintergrund oder Zusammenhang werden ausgeblendet oder ignoriert.
Wo ist unser gesundes Augenmaß geblieben, um den „Schärfegrad“ einer Aussage oder Situation einzuschätzen und entsprechend zu reagieren? Verschüttgegangen in dem Überbietungswettbewerb aus cleveren Twitter-Sätzen, Bilderbuchstorys auf Instagram oder den neuesten Aufregerthemen bei Facebook? Fühlen wir uns zu klein, zu unbedeutend, wenn wir nicht wenigstens verbal irgendwo auftrumpfen können?
Besonnenheit in schwierigen Situationen ist Jesu Stärke, und ein Zusammentreffen mit römischen Soldaten, die einen festnehmen wollen, zählt eindeutig dazu. Also schlägt Petrus zu! Vielleicht wollte er Jesus beschützen, vor den Soldaten nicht so wehrlos wirken oder Unruhe stiften, damit sie irgendwie fliehen könnten. Ob mutig oder unüberlegt, Jesus jedenfalls ist nicht einverstanden. Er weiß – und sagt es auch –, dass für ihn weder Kampf noch Flucht etwas daran ändern, was ihn erwartet. Doch er handelt nach seiner gewohnten Maxime: heilend, versöhnlich, die Menschen im Fokus – nicht nur die „Guten“ auf seiner Seite, sondern auch die „Gegner“, die Quertreiber, die Schwierigen. Er denkt nicht an sich, sondern an das Wohl aller Beteiligten in dieser Situation, das ist der Maßstab.
Natürlich haben wir nicht Jesu göttlichen Weitblick, aber seine Motivation wäre doch auch schon nicht schlecht, oder?
Zum Bibelvers: Johannes 18,7–8 und 10–11
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Motivation
„Maßlosigkeit ist der Anfang vom Ende des Wohlergehens“, heißt es und mir scheint, bald haben wir es geschafft. Woher kommt das Bedürfnis, uns so oft an den extremen Außenrändern aufhalten oder gegenseitig verorten zu müssen? Alles nur noch Jasager oder Verschwörungstheoretiker, Neonazis oder Linksliberale. Ein falsches Wort und man wird beschimpft, als habe man dem Teufel persönlich die Hand geküsst. Motivation, Hintergrund oder Zusammenhang werden ausgeblendet oder ignoriert.
Wo ist unser gesundes Augenmaß geblieben, um den „Schärfegrad“ einer Aussage oder Situation einzuschätzen und entsprechend zu reagieren? Verschüttgegangen in dem Überbietungswettbewerb aus cleveren Twitter-Sätzen, Bilderbuchstorys auf Instagram oder den neuesten Aufregerthemen bei Facebook? Fühlen wir uns zu klein, zu unbedeutend, wenn wir nicht wenigstens verbal irgendwo auftrumpfen können?
Besonnenheit in schwierigen Situationen ist Jesu Stärke, und ein Zusammentreffen mit römischen Soldaten, die einen festnehmen wollen, zählt eindeutig dazu. Also schlägt Petrus zu! Vielleicht wollte er Jesus beschützen, vor den Soldaten nicht so wehrlos wirken oder Unruhe stiften, damit sie irgendwie fliehen könnten. Ob mutig oder unüberlegt, Jesus jedenfalls ist nicht einverstanden. Er weiß – und sagt es auch –, dass für ihn weder Kampf noch Flucht etwas daran ändern, was ihn erwartet. Doch er handelt nach seiner gewohnten Maxime: heilend, versöhnlich, die Menschen im Fokus – nicht nur die „Guten“ auf seiner Seite, sondern auch die „Gegner“, die Quertreiber, die Schwierigen. Er denkt nicht an sich, sondern an das Wohl aller Beteiligten in dieser Situation, das ist der Maßstab.
Natürlich haben wir nicht Jesu göttlichen Weitblick, aber seine Motivation wäre doch auch schon nicht schlecht, oder?
Zum Bibelvers: Johannes 18,7–8 und 10–11
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