11. Nov. 2023 23:01Heinz-Ewald Gattmann
Andacht 12.11.2023
Gedanken zum Thema: Worte
Paulus verfasst seinen Brief im Gefängnis, wobei der Ort nicht ganz zu klären ist. Vielleicht schreibt er aus Rom, eventuell aus Cäsarea oder Ephesus. Seine Situation ist wenig komfortabel, sein Augenmerk bleibt aber weiter auf die Verkündigung des Evangeliums gerichtet und so lädt er die Kolosser ein, für ihn zu beten.
Dass Verkündiger des Evangeliums durch die Fürbitte anderer Kraft und Mut bekommen, durfte ich auch selbst erfahren. Als junger Pastor besuchte ich eine betagte Frau aus meiner Gemeinde. Am Ende fragte sie: „Gibt es etwas, wo ich für dich beten kann?“ Diese Frage klingt heute noch in mir nach. Sie ist nach wie vor wohltuend, aufbauend und ganz anders als das, was ich Jahre später erleben musste. Nach dem Gottesdienst steht ein junger Kollege neben mir. Er hat gerade seine zweite oder dritte Predigt in dieser Gemeinde gehalten und jetzt verabschieden sich die Gottesdienstbesucher von ihm. Und auch hier klingt noch nach Jahren ein Satz in mir nach, doch diesmal mit einem völlig anderen Zungenschlag: „Deine Predigt war unmöglich! Aber das macht nichts, du bleibst sowieso nicht lange Prediger!“, höre ich ein älteres Gemeindeglied sagen.
Worte können aufbauen oder niederschmettern, Mut machen oder frustrieren. Pastoren kennen das zur Genüge und können viel davon erzählen, wie die Art und Weise, in der Gemeindeglieder auf sie zukommen und sie ansprechen, sie in ihrer Arbeit und in ihrem Einsatz für die Gemeinde beeinflusst. Sie sind keine Übermenschen, sondern genauso verletzlich wie jeder andere. Die Gemeinde entscheidet durch ihr Verhalten mit darüber, ob der Dienst gesegnet ist oder nicht.
Paulus wollte die Fürbitte der Gläubigen, weil er wusste, dass er als Verkündiger des Evangeliums vielen Schwierigkeiten ausgesetzt war. Er wusste, dass er den besonderen Schutz Gottes brauchte. Gottes Widersacher weiß etwas anderes: dass er der Gemeinde großen Schaden zufügt, wenn er ihre geistlichen Leiter durch Angriffe aller Art entmutigt.
Pastoren wollen nicht im Gewächshaus leben, aber sie benötigen die Fürbitte ihrer Gemeindeglieder, ihr Vertrauen, ihre Unterstützung und ihr wohlwollendes Interesse. So können sie Gott und der Gemeinde besser dienen. Wie kannst du zum Unterstützer werden?
Zum Bibelvers: Kolosser 4,3
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Worte
Paulus verfasst seinen Brief im Gefängnis, wobei der Ort nicht ganz zu klären ist. Vielleicht schreibt er aus Rom, eventuell aus Cäsarea oder Ephesus. Seine Situation ist wenig komfortabel, sein Augenmerk bleibt aber weiter auf die Verkündigung des Evangeliums gerichtet und so lädt er die Kolosser ein, für ihn zu beten.
Dass Verkündiger des Evangeliums durch die Fürbitte anderer Kraft und Mut bekommen, durfte ich auch selbst erfahren. Als junger Pastor besuchte ich eine betagte Frau aus meiner Gemeinde. Am Ende fragte sie: „Gibt es etwas, wo ich für dich beten kann?“ Diese Frage klingt heute noch in mir nach. Sie ist nach wie vor wohltuend, aufbauend und ganz anders als das, was ich Jahre später erleben musste. Nach dem Gottesdienst steht ein junger Kollege neben mir. Er hat gerade seine zweite oder dritte Predigt in dieser Gemeinde gehalten und jetzt verabschieden sich die Gottesdienstbesucher von ihm. Und auch hier klingt noch nach Jahren ein Satz in mir nach, doch diesmal mit einem völlig anderen Zungenschlag: „Deine Predigt war unmöglich! Aber das macht nichts, du bleibst sowieso nicht lange Prediger!“, höre ich ein älteres Gemeindeglied sagen.
Worte können aufbauen oder niederschmettern, Mut machen oder frustrieren. Pastoren kennen das zur Genüge und können viel davon erzählen, wie die Art und Weise, in der Gemeindeglieder auf sie zukommen und sie ansprechen, sie in ihrer Arbeit und in ihrem Einsatz für die Gemeinde beeinflusst. Sie sind keine Übermenschen, sondern genauso verletzlich wie jeder andere. Die Gemeinde entscheidet durch ihr Verhalten mit darüber, ob der Dienst gesegnet ist oder nicht.
Paulus wollte die Fürbitte der Gläubigen, weil er wusste, dass er als Verkündiger des Evangeliums vielen Schwierigkeiten ausgesetzt war. Er wusste, dass er den besonderen Schutz Gottes brauchte. Gottes Widersacher weiß etwas anderes: dass er der Gemeinde großen Schaden zufügt, wenn er ihre geistlichen Leiter durch Angriffe aller Art entmutigt.
Pastoren wollen nicht im Gewächshaus leben, aber sie benötigen die Fürbitte ihrer Gemeindeglieder, ihr Vertrauen, ihre Unterstützung und ihr wohlwollendes Interesse. So können sie Gott und der Gemeinde besser dienen. Wie kannst du zum Unterstützer werden?
Zum Bibelvers: Kolosser 4,3
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)