11. Dez. 2023 23:01Roland Nickel
Andacht 12.12.2023
Gedanken zum Thema: Berührung
Das Londoner U-Bahn-Netz ist 402 km lang, hat 270 Stationen und besteht aus 11 Linien, die zum Teil mehrfach verzweigt sind. Mir hat es unwahrscheinlich viel Spaß gemacht, mit der „Tube“ zu fahren, wie die U-Bahn dort heißt. Auf ellenlangen Rolltreppen wird man tief in die Erde zu den Tunneln der verschiedenen Linien gebracht. Besonders beeindruckt hat mich die Menge der Leute. Gerade in der Rushhour, der Hauptverkehrszeit, sind die Wagen so voll, dass sich die Türen kaum schließen lassen. Umfallen kann man in dem Gedränge jedenfalls nicht.
„Wer hat meine Kleider berührt?“, fragt Jesus, mitten im Gewimmel. In der Tube wird man „dauerberührt“, absolut unmöglich, einen bestimmten Kontakt zu identifizieren. Mir ist völlig klar, dass die Jünger mit Unverständnis reagieren. Aber Jesus spürt durch die Menschenansammlung hindurch, „dass eine Kraft von ihm ausgegangen war“. Und diese heilende Kraft kommt dieser Frau zu, die sich jahrelang danach gesehnt hatte, gesund zu werden. Sofort spürte sie, „dass sie von ihrer Plage geheilt war“ (V. 29). „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht“, sagt Jesus später (V. 34).
Die Menschenmassen in der U-Bahn und das Gedränge um Jesus herum sind für mich ein Bild für die Rushhour in unserem Leben. Alles stürmt auf uns ein: die Herausforderungen im Beruf, die Mühe, unseren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, die Verantwortung für unsere Kinder mit ihren Bedürfnissen, der ständige Lärmpegel durch den Verkehr der modernen Dienstleistungsgesellschaft, die permanente Berieselung durch Endlosschleifen der Streamingdienste, die ständige Bereitschaft in den sozialen Medien. Wir wissen manchmal nicht, wo uns der Kopf steht. Der ganze Trubel scheint uns den Blick auf Jesus zu versperren.
Jesus aber spürt unsere Sehnsucht, unser Verlangen nach ihm, unseren Glauben, egal wie mächtig unser Alltagsstress auch sein mag. Wir werden seine Kraft erleben, die von ihm ausgeht und die wir so dringend benötigen.
Zum Bibelvers: Markus 5,30–31
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Berührung
Das Londoner U-Bahn-Netz ist 402 km lang, hat 270 Stationen und besteht aus 11 Linien, die zum Teil mehrfach verzweigt sind. Mir hat es unwahrscheinlich viel Spaß gemacht, mit der „Tube“ zu fahren, wie die U-Bahn dort heißt. Auf ellenlangen Rolltreppen wird man tief in die Erde zu den Tunneln der verschiedenen Linien gebracht. Besonders beeindruckt hat mich die Menge der Leute. Gerade in der Rushhour, der Hauptverkehrszeit, sind die Wagen so voll, dass sich die Türen kaum schließen lassen. Umfallen kann man in dem Gedränge jedenfalls nicht.
„Wer hat meine Kleider berührt?“, fragt Jesus, mitten im Gewimmel. In der Tube wird man „dauerberührt“, absolut unmöglich, einen bestimmten Kontakt zu identifizieren. Mir ist völlig klar, dass die Jünger mit Unverständnis reagieren. Aber Jesus spürt durch die Menschenansammlung hindurch, „dass eine Kraft von ihm ausgegangen war“. Und diese heilende Kraft kommt dieser Frau zu, die sich jahrelang danach gesehnt hatte, gesund zu werden. Sofort spürte sie, „dass sie von ihrer Plage geheilt war“ (V. 29). „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht“, sagt Jesus später (V. 34).
Die Menschenmassen in der U-Bahn und das Gedränge um Jesus herum sind für mich ein Bild für die Rushhour in unserem Leben. Alles stürmt auf uns ein: die Herausforderungen im Beruf, die Mühe, unseren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, die Verantwortung für unsere Kinder mit ihren Bedürfnissen, der ständige Lärmpegel durch den Verkehr der modernen Dienstleistungsgesellschaft, die permanente Berieselung durch Endlosschleifen der Streamingdienste, die ständige Bereitschaft in den sozialen Medien. Wir wissen manchmal nicht, wo uns der Kopf steht. Der ganze Trubel scheint uns den Blick auf Jesus zu versperren.
Jesus aber spürt unsere Sehnsucht, unser Verlangen nach ihm, unseren Glauben, egal wie mächtig unser Alltagsstress auch sein mag. Wir werden seine Kraft erleben, die von ihm ausgeht und die wir so dringend benötigen.
Zum Bibelvers: Markus 5,30–31
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)