Andacht 13.04.2024
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Bibel
Glauben

Apr 12, 2024, 10:01 PMKlaus Schulz

Andacht 13.04.2024

Gedanken zum Thema: Flüchten

Zu allen Zeiten sind Menschen geflohen. Manchmal aus der Not heraus, um in bessere Verhältnisse zu kommen, andere wegen der Verfolgung um ihres Glaubens willen, die meisten wohl aufgrund von Kriegen. Gerade in der heutigen Zeit nimmt das Elend des Flüchtens wieder zu. Das ist auch ein Zeichen der Endzeit, wie es in Matthäus 24 beschrieben ist. Dort geht es um den Höhepunkt der Not, bevor Jesus Christus wiederkommt und dem Elend auf dieser Erde ein Ende macht. Wenn wir in solche Situationen kommen, dann sollen wir beten.

Auch ich war vor über 70 Jahren als 11-jähriger Junge einer von 29 Millionen, die aus den östlichen Gebieten Deutschlands geflüchtet sind, um nicht in die Hände der Russen zu fallen. Auf der Flucht vor Menschen, die einen berechtigten Zorn hatten, weil die Deutschen ihr Land überfallen hatten.

Gott hat für die Seinen in der Bibel Zusagen gemacht. Er ist bei ihnen auch auf der Flucht und in Notsituationen. Er sorgt für die, die ihn anbeten. Die Aussage „Brot und Wasser sind euch gewiss“ kann ich zur Ehre Gottes bestätigen. Daran hatten wir keinen Mangel und ab und an waren auch andere Köstlichkeiten dabei. Damals mussten meine Mutter, mein 14-jähriger Bruder und ich im Januar bei Kälte und Schnee flüchten. Wir gingen zu Fuß über die Eisdecke des Frischen Haffs und weiter ging es vom Hafen in Pillau mit dem Schiff Homburg nach Dänemark. Ein weiteres Schiff, die Karlsruhe, war auch mit uns unterwegs. Mein Bruder und ich waren gerade an Deck, als wir mitansehen mussten, wie die Karlsruhe durch eine Fliegerbombe versenkt wurde. Das Schiff brach in der Mitte auseinander und ging sehr schnell unter, es gab Tausende Tote. Wir blieben verschont.

In Dänemark angekommen, erhielten wir ohne Lebensmittelkarten Nahrungsmittel und es gab einen Monat lang alles, was man sich wünschte. Dann war der Krieg vorbei und wir wurden interniert. 1947 konnten wir nach Deutschland zurück, nicht in unsere Heimat, sondern nach Norddeutschland zu unserem Vater, der den Krieg auch überlebt hatte. Es war doch wunderbar, wie Gott uns behütet und beschützt hat in dieser kriegerischen Zeit. Ihm sei Dank und Ehre für die wunderbare Führung!

Zum Bibelvers: Matthäus 24,20

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