12. Juni 2023 22:01Wolfgang Dorn
Andacht 13.06.2023
Gedanken zum Thema: Senfkorn
Das Reich Gottes ist das zentrale Thema Jesu. Auch wenn Jesus es an keiner Stelle buchstäblich definiert, beschreibt er es doch in einer Vielzahl von Bildern und Vergleichen; so auch in den heutigen Versen über das Senfkorn. Es ist auf den ersten Blick klein und unbedeutend. Plinius der Ältere, ein römischer Gelehrter und Zeitgenosse von Jesus, beschrieb in seiner Naturalis historia, einem umfassenden antiken Werk zur Naturkunde, alle damals bekannten Pflanzen im Mittelmeerraum. Bei der Senfpflanze betonte er zwei Dinge: Sie ist ein Heilmittel und ein wucherndes (Un-)Kraut, das nicht gestoppt werden kann. Es leuchtet ein, dass Jesus beim Reich Gottes auf die heilende Kraft einer Pflanze Bezug nimmt. Schließlich bestand ein Großteil seines Dienstes auf dieser Erde in der Heilung der unterschiedlichsten Krankheiten und Leiden. Andererseits wirkt es erst einmal ungewohnt, wenn Jesus das Himmelreich mit einem schnell wachsenden Kraut vergleicht.
Möglicherweise hat Jesus diese Irritation aber ganz bewusst gewählt. Das Reich Gottes – in einfachen Worten: „die Wende zum Guten“ – ist etwas, das nicht gestoppt werden kann. Weder in einer manchmal heillosen Welt noch in den Brüchen unseres persönlichen Lebens. Im Moment leben wir in einer Art Zwischenzeit. Die Wende zum Guten ist manchmal sichtbar – an vielen Stellen aber auch noch nicht. Hier sind Glaube und Vertrauen nötig, Werte, die Jesus besonders hervorhebt, um in dieser Zeit einen festen Halt und Orientierung zu schenken.
Als Christen halten wir daran fest, dass am Ende unseres Lebens und am Ende dieser Welt eine solche Wende zum Guten steht. Dies gibt uns Hoffnung, besonders dann, wenn wir schon im Hier und Heute das Gute in diesem Leben bewusst registrieren. Der Fokus auf das Positive, Dankenswerte lässt uns vielleicht überrascht feststellen, dass es nicht gestoppt werden kann – wie eben die Senfpflanze zur Zeit Jesu. Weder in dieser Welt noch in unserem eigenen Leben.
Zum Bibeltext: Matthäus 13,31–32
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Senfkorn
Das Reich Gottes ist das zentrale Thema Jesu. Auch wenn Jesus es an keiner Stelle buchstäblich definiert, beschreibt er es doch in einer Vielzahl von Bildern und Vergleichen; so auch in den heutigen Versen über das Senfkorn. Es ist auf den ersten Blick klein und unbedeutend. Plinius der Ältere, ein römischer Gelehrter und Zeitgenosse von Jesus, beschrieb in seiner Naturalis historia, einem umfassenden antiken Werk zur Naturkunde, alle damals bekannten Pflanzen im Mittelmeerraum. Bei der Senfpflanze betonte er zwei Dinge: Sie ist ein Heilmittel und ein wucherndes (Un-)Kraut, das nicht gestoppt werden kann. Es leuchtet ein, dass Jesus beim Reich Gottes auf die heilende Kraft einer Pflanze Bezug nimmt. Schließlich bestand ein Großteil seines Dienstes auf dieser Erde in der Heilung der unterschiedlichsten Krankheiten und Leiden. Andererseits wirkt es erst einmal ungewohnt, wenn Jesus das Himmelreich mit einem schnell wachsenden Kraut vergleicht.
Möglicherweise hat Jesus diese Irritation aber ganz bewusst gewählt. Das Reich Gottes – in einfachen Worten: „die Wende zum Guten“ – ist etwas, das nicht gestoppt werden kann. Weder in einer manchmal heillosen Welt noch in den Brüchen unseres persönlichen Lebens. Im Moment leben wir in einer Art Zwischenzeit. Die Wende zum Guten ist manchmal sichtbar – an vielen Stellen aber auch noch nicht. Hier sind Glaube und Vertrauen nötig, Werte, die Jesus besonders hervorhebt, um in dieser Zeit einen festen Halt und Orientierung zu schenken.
Als Christen halten wir daran fest, dass am Ende unseres Lebens und am Ende dieser Welt eine solche Wende zum Guten steht. Dies gibt uns Hoffnung, besonders dann, wenn wir schon im Hier und Heute das Gute in diesem Leben bewusst registrieren. Der Fokus auf das Positive, Dankenswerte lässt uns vielleicht überrascht feststellen, dass es nicht gestoppt werden kann – wie eben die Senfpflanze zur Zeit Jesu. Weder in dieser Welt noch in unserem eigenen Leben.
Zum Bibeltext: Matthäus 13,31–32
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)