Andacht 13.07.2023

Jesus und seine Jünger steigen in Betsaida aus dem Boot aus. Da bringen Menschen einen blinden Mann. Jesus fasst ihn an der Hand und führt ihn mit sich aus dem Ort hinaus. Als sie stehen bleiben, spürt der blinde Mann, wie Jesus ihm auf beide Augen spuckt und dann seine Hand darauflegt. Jetzt wird er gefragt, ob er etwas erkennen könne. Merkwürdig, der Mann hatte sich die Heilung durch Jesus sicherlich anders vorgestellt: vielleicht als ein überwältigendes Ereignis, das den ganzen Ort mitreißt. Ein erhabener Augenblick in seinem Leben. Blitzartig würde er von Licht und Farben durchflutet werden. Und jetzt so eine banale Frage. Was ist Jesus für ein Gottesmann?

Der Mann blinzelt. Wirklich, er kann halbwegs etwas erkennen. Schemenhaft nimmt er Bewegungen in der Ferne wahr. Noch einmal werden seine Augen von der Hand Jesu bedeckt. Jetzt kann er sehen: klar und scharf. Da bekommt er von Jesus die Anweisung: „Geh nicht erst nach Betsaida zurück. Es ist nicht der Zeitpunkt, deine Heilung mit den anderen zu feiern.“ Der Mann geht verwundert nach Hause.

Die Jünger haben aus einiger Entfernung alles mit angesehen. Ihnen geht nicht aus dem Kopf, was Jesus kurz zuvor im Boot zu ihnen gesagt hatte: „Ihr habt doch Augen, warum seht ihr nicht?“ Er beklagte, dass sie sich nicht an das erinnern, was Gott für sie getan hat, nicht darüber nachdenken und deshalb keinen Durchblick haben, so wie ein blinder Mensch. Weil sie sich nicht auf Gott verlassen, würden sie von Sorgen zerfressen.

Jetzt erkennen sie: Die Lösung ist nicht, sich mehr anzustrengen. Sie brauchen Hilfe, um Gott zu vertrauen, und die kann ihnen nur einer geben: Jesus. Er ist doch Tag für Tag mit ihnen unterwegs, im Boot und an Land. Er gibt sich dabei alle Mühe, ihnen die Augen zu öffnen, sodass sie Gottes Wirken in ihrem Leben wahrnehmen und sich ihrem Vater im Himmel anvertrauen.

Zum Bibelvers: Markus 8,25

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