13. Feb. 2024 23:01Günter Schlicke
Andacht 14.02.2024
Gedanken zum Thema: Gelassenheit
Unser Reisebus war in den Dolomiten unterwegs. Der Fahrer steuerte ihn geschickt und behutsam durch die schmalen Straßen in den tief eingeschnittenen Tälern, sodass er sich Stück für Stück in den unzähligen Kurven und Kehren hoch hinauf schlängelte. Da passierte das, was jeder auf solchen Straßen befürchtet. In einer Kehre, in der Bäume und Strauchwerk die Sicht versperrten, kam uns ein Bus von oben entgegen. Es ging weder vor noch zurück. Doch unser Fahrer blieb ganz ruhig und wartete, bis alle Autos rangiert hatten. Dann manövrierte er Zentimeter für Zentimeter mit eingeklappten Rückspiegeln unseren Bus am anderen vorbei. Ich bewunderte seine Gelassenheit in der doch etwas stressigen Situation.
Wie schön wäre es, wenn es uns auch in Konflikten gelänge, ruhig und gefasst zu bleiben. Obwohl solche Reaktionen der Regelfall sein sollten, musste der Apostel Paulus die Christen zur Liebe aufrufen. Denn schon damals gab es unter den Gläubigen Rechthaberei, Spaltungen und Streit, sodass Paulus den Galatern schrieb: „Doch wenn ihr euch ständig zankt und übervorteilt, statt einander mit Liebe zu begegnen, dann passt auf, denn sonst vernichtet ihr euch noch gegenseitig“ (Gal 5,15 NLB). In Korinth prozessierten Christen sogar gegen die eigenen Gemeindemitglieder vor römischen Gerichten.
Die Ermahnung unseres Eingangstextes, einander zu lieben, gilt zu jeder Zeit und ist heute noch aktuell, gerade wenn wir an die oft unrühmliche Geschichte des Christentums denken.
Wenn wir die Bibel studieren, im Gebet an den Nöten und Sorgen der Menschen in unserer Umgebung Anteil nehmen und dort helfen, wo wir es können, erweisen wir uns gegenseitige Achtung. Denn es gibt überall Gesunde und Kranke, Alte und Junge, Hochgebildete und Arbeiter, Ausländer und Einheimische.
Wer seinen Nächsten aufrichtige Zuneigung erweist, zeigt damit, dass er verstanden hat, was Gott will und wie er sich das Leben der Menschen gedacht hat. Heute ist wieder ein Tag, an dem wir uns darin üben können.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Gelassenheit
Unser Reisebus war in den Dolomiten unterwegs. Der Fahrer steuerte ihn geschickt und behutsam durch die schmalen Straßen in den tief eingeschnittenen Tälern, sodass er sich Stück für Stück in den unzähligen Kurven und Kehren hoch hinauf schlängelte. Da passierte das, was jeder auf solchen Straßen befürchtet. In einer Kehre, in der Bäume und Strauchwerk die Sicht versperrten, kam uns ein Bus von oben entgegen. Es ging weder vor noch zurück. Doch unser Fahrer blieb ganz ruhig und wartete, bis alle Autos rangiert hatten. Dann manövrierte er Zentimeter für Zentimeter mit eingeklappten Rückspiegeln unseren Bus am anderen vorbei. Ich bewunderte seine Gelassenheit in der doch etwas stressigen Situation.
Wie schön wäre es, wenn es uns auch in Konflikten gelänge, ruhig und gefasst zu bleiben. Obwohl solche Reaktionen der Regelfall sein sollten, musste der Apostel Paulus die Christen zur Liebe aufrufen. Denn schon damals gab es unter den Gläubigen Rechthaberei, Spaltungen und Streit, sodass Paulus den Galatern schrieb: „Doch wenn ihr euch ständig zankt und übervorteilt, statt einander mit Liebe zu begegnen, dann passt auf, denn sonst vernichtet ihr euch noch gegenseitig“ (Gal 5,15 NLB). In Korinth prozessierten Christen sogar gegen die eigenen Gemeindemitglieder vor römischen Gerichten.
Die Ermahnung unseres Eingangstextes, einander zu lieben, gilt zu jeder Zeit und ist heute noch aktuell, gerade wenn wir an die oft unrühmliche Geschichte des Christentums denken.
Wenn wir die Bibel studieren, im Gebet an den Nöten und Sorgen der Menschen in unserer Umgebung Anteil nehmen und dort helfen, wo wir es können, erweisen wir uns gegenseitige Achtung. Denn es gibt überall Gesunde und Kranke, Alte und Junge, Hochgebildete und Arbeiter, Ausländer und Einheimische.
Wer seinen Nächsten aufrichtige Zuneigung erweist, zeigt damit, dass er verstanden hat, was Gott will und wie er sich das Leben der Menschen gedacht hat. Heute ist wieder ein Tag, an dem wir uns darin üben können.
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