13. Juni 2023 22:01Sylvain Romain (nach seinem Buch Das Opferfest)
Andacht 14.06.2023
Gedanken zum Thema: Blut
Blut ruft bei den meisten zunächst unangenehme Gefühle hervor. Dennoch versetzt ein Blick auf einen Tropfen davon unter dem Mikroskop ins Staunen. Die Zusammensetzung macht aus ihm ein faszinierendes Lebenselixier. Blut ist das Leben! Aber warum ist das Leben (hebr. „die Seele“) in ihm, wie es im Mosetext heißt?
Früher waren Zivilisationskrankheiten kaum existent. Dafür waren Unfälle zu Hause oder bei der Arbeit die Haupttodesursachen – neben Angriffen wilder Tiere, Kriegen, Gewalt und sogar Entbindungen, falls sie zu starke Blutungen verursachten. Dann endete das Unglück tödlich, dagegen gab es kein Heilmittel. Die für uns selbstverständlich gewordene Bluttransfusion war genauso wenig bekannt wie die Begriffe Blutspende, Blutbank oder Gerinnungshemmer. Und wenn eine Blutspende je gelingen sollte, wäre das Überleben des Spenders unvorstellbar, so dachte man. Um ein Leben zu retten, müsste jemand sterben, oder etwa nicht? Umso mehr wurde die erste erfolgreiche Bluttransfusion im Jahre 1901 als ein Wunder gefeiert.
Während westliche Ärzte bis ins 19. Jahrhundert Krankheiten mit der Verringerung der Blutmenge im Körper behandelten, galt das Blut im Orient als die Quelle des Lebens. Deshalb stand der Ausdruck „jemandem sein Blut geben“ für die Bereitschaft zu sterben, um jemanden vor dem Tod zu bewahren.
Die dafür verwendete Redewendung ist genau dieselbe, die in der Bibel mit Erlösung wiedergegeben wird. Dies ist gut nachvollziehbar, denn mit der Erlösung durch Jesus geschieht die Verwirklichung eines Traums: Hier opfert jemand sein reines Blut und rettet damit unser Leben. Golgatha erspart uns den ewigen Tod.
Weil diese altertümliche Bedeutung in Vergessenheit geraten ist, wirken das Kreuz und Jesu Tod als die Lösung für unser geistliches Ausbluten etwas befremdlich. Doch für Jesus war es unvermeidlich, weil er uns liebt.
Dies ist Grund zur tiefen Dankbarkeit.
Zum Bibelvers: 3. Mose 17,11
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Blut
Blut ruft bei den meisten zunächst unangenehme Gefühle hervor. Dennoch versetzt ein Blick auf einen Tropfen davon unter dem Mikroskop ins Staunen. Die Zusammensetzung macht aus ihm ein faszinierendes Lebenselixier. Blut ist das Leben! Aber warum ist das Leben (hebr. „die Seele“) in ihm, wie es im Mosetext heißt?
Früher waren Zivilisationskrankheiten kaum existent. Dafür waren Unfälle zu Hause oder bei der Arbeit die Haupttodesursachen – neben Angriffen wilder Tiere, Kriegen, Gewalt und sogar Entbindungen, falls sie zu starke Blutungen verursachten. Dann endete das Unglück tödlich, dagegen gab es kein Heilmittel. Die für uns selbstverständlich gewordene Bluttransfusion war genauso wenig bekannt wie die Begriffe Blutspende, Blutbank oder Gerinnungshemmer. Und wenn eine Blutspende je gelingen sollte, wäre das Überleben des Spenders unvorstellbar, so dachte man. Um ein Leben zu retten, müsste jemand sterben, oder etwa nicht? Umso mehr wurde die erste erfolgreiche Bluttransfusion im Jahre 1901 als ein Wunder gefeiert.
Während westliche Ärzte bis ins 19. Jahrhundert Krankheiten mit der Verringerung der Blutmenge im Körper behandelten, galt das Blut im Orient als die Quelle des Lebens. Deshalb stand der Ausdruck „jemandem sein Blut geben“ für die Bereitschaft zu sterben, um jemanden vor dem Tod zu bewahren.
Die dafür verwendete Redewendung ist genau dieselbe, die in der Bibel mit Erlösung wiedergegeben wird. Dies ist gut nachvollziehbar, denn mit der Erlösung durch Jesus geschieht die Verwirklichung eines Traums: Hier opfert jemand sein reines Blut und rettet damit unser Leben. Golgatha erspart uns den ewigen Tod.
Weil diese altertümliche Bedeutung in Vergessenheit geraten ist, wirken das Kreuz und Jesu Tod als die Lösung für unser geistliches Ausbluten etwas befremdlich. Doch für Jesus war es unvermeidlich, weil er uns liebt.
Dies ist Grund zur tiefen Dankbarkeit.
Zum Bibelvers: 3. Mose 17,11
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)