Andacht 15.04.2024
Bildnachweis: Carlotta Silvestrini, Pixabay
Bibel
Glauben

Apr 14, 2024, 10:01 PMRoland E. Fischer

Andacht 15.04.2024

Gedanken zum Thema: Kümmern

Josef wurde von seinem Vater ausgesandt, um sich um seine Brüder zu kümmern. Josef ging, doch er fand sie nicht in Sichem, sondern erst in Dotan. So hatte er einen langen und beschwerlichen Weg hinter sich, bis er sie schließlich fand.

Wir sind auch von unserem himmlischen Vater ausgesandt, um nach unseren Brüdern und Schwestern zu sehen. Vielleicht empfinden wir das manchmal als genauso schwierig und herausfordernd: keine Zeit, keine Lust, keine Antwort. Wenn dann noch die Beziehung problematisch ist wie bei Josef und seinen Brüdern, fällt die Kontaktaufnahme noch schwerer, ist vielleicht aber umso nötiger. „Sieh, ob’s gut steht …“ (V. 14) – der himmlische Vater ist am Wohlergehen aller Menschen interessiert; und wir?

Im Neuen Testament wird dieser Gedanke vielfach aufgegriffen und vertieft. So heißt es in Philipper 2,4: „Jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.“ Hier geht es offensichtlich nicht nur um Befindlichkeiten, sondern um grundlegende Bedürfnisse. In den Versen zuvor wird das ausgeführt: Ermahnung in Christus, Trost der Liebe, Gemeinschaft des Geistes, herzliche Liebe und Barmherzigkeit.

Das sind Bedürfnisse aller Menschen, das dient dem anderen, das brauchen wir alle. Das können und sollen wir weitergeben, auch wenn es manchmal schwerfallen mag. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zur Geschichte von Josef. Dort war die Beziehung schwer gestört; bei uns heute geht es um die Gemeinschaft der Gläubigen und vor allem um die Gemeinschaft mit Christus.

„Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht“ (Phil 2,5). Das ist Vorbild und Motivation zugleich, denn in dem folgenden Christushymnus von der Erniedrigung des Sohnes Gottes (V. 6–11) wird die Grundlage für unser Verhalten zueinander beschrieben. Aus dieser Gemeinschaft, die Christus mit uns hat, können wir auch miteinander Gemeinschaft pflegen. Aus Christusgemeinschaft folgt Christengemeinschaft.

„Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn, voneinander lernen, miteinander umzugehn. Aufstehn, aufeinander zugehn und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht verstehn“ (ghs 380).

Zum Bibelvers: 1. Mose 37,13–14

© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)