Andacht 15.09.2023
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Bibel
Glauben

14. Sep. 2023 22:01Roland E. Fischer

Andacht 15.09.2023

Gedanken zum Thema: Existenz

Wieder eine dieser merkwürdigen Geschichten mit dem Propheten Elisa. Ähnlich wie die Begebenheiten mit dem giftigen Essen im Topf, der schwimmenden Axt oder der Heilung des syrischen Generals.

Diese Geschichte ist schnell erzählt: Eine Witwe kann ihre Schulden nicht bezahlen, deshalb droht ihr die Versklavung ihrer Söhne durch den Gläubiger. Die Frau kann aber nur überleben, wenn ihre Söhne sie versorgen. Somit ist ihre Existenz, ja die Existenz der ganzen Familie bedroht. In ihrer Not wendet sie sich an den Propheten Elisa. Gott sei Dank wird ihr geholfen – durch ein Vermehrungswunder. Das war den Israeliten nicht ganz unbekannt: Da gab es während der Wüstenwanderung das Mannawunder, und auch Elia hatte das Öl einer Witwe vermehrt. Aber hier waren die Umstände doch recht sonderbar. Warum die vielen Gefäße? Warum die verschlossene Tür?

Bevor Gott etwas tut, musste die Frau etwas tun; bevor Gott handelt, muss oft der Mensch aktiv werden. Die Frau sollte offensichtlich nicht von Gott erwarten, was sie selbst tun konnte. Menschliches und Göttliches wirkt zusammen, ganz nach dem Motto Ora et labora, bete und arbeite! Selbst in Krisen und existenziellen Problemen können und sollen Menschen aktiv und kreativ werden und gleichzeitig Gott um Hilfe und sein Eingreifen bitten.

Wunder geschehen oft im Verborgenen, hinter verschlossenen Türen. Sie sind etwas sehr Persönliches. Für diejenigen, die sie erleben, sind sie eindeutiges Handeln Gottes; andere können das manchmal gar nicht verstehen. Greift Gott auch heute noch ein? Ja, das glauben wir! Doch in der Regel nicht als „große Show“, nicht als ein öffentliches Ereignis. Aber wenn Gott bei dir und bei mir handelt, dann spüren und wissen wir das.

Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Die Witwe konnte ihre Schulden bezahlen und ihre Familie ernähren. Ja, Gott gibt gut und reichlich; oft sogar mehr, als wir bitten.

Zum Bibelvers: 2. Könige 4,2–4

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