14. Apr. 2025 22:01Beate Strobel
Andacht 15. April 2025
Gedanken zum Thema: Gebet, Zeit mit Gott
Dass in einer Schule gebetet wird, ist eher ungewöhnlich. An der Schule, in deren Internat ich arbeite, ist es Teil der Schulkultur. Diejenigen, die sich hier anmelden, wissen, was auf sie zukommt: Morgenandachten in der Schule, Abendandachten im Internat, hin und wieder Schulgottesdienste. Das heißt nicht, dass die Schüler zu allem Ja und Amen sagen müssen. Es wird durchaus gestritten, diskutiert und hinterfragt. Aber es gibt sie; diese gemeinsamen, verbindenden Elemente wie Gottesdienst, Andachten und Gebet.
Ich habe das Beten als Kind von meinen Eltern beim Ins-Bett-Gehen gelernt und weiß, Gebete verändern sich. Heute spreche ich keine Kindergebete in Reimform mehr, sondern finde eigene Gebetsworte, vertraue mich Gott an und bete für andere. Auch im Internat erlebe ich, wie Schüler und Schülerinnen durch das Gebet in die Kommunikation mit Gott hineinwachsen. Sie erfahren: Beten kann ich allein, in einer Gruppe, mit vorformulierten Worten oder in eigenen; leise oder laut, im Stehen oder im Sitzen. Hauptsache, man ist auf Gott ausgerichtet. Beten ist nicht schwer. Ich kann beten, wenn ich überglücklich bin und Gott Danke sagen will, oder in schwierigen Zeiten, wenn ich Kraft brauche. Und auch in allen anderen Situationen kann ich Gott um seinen Segen bitten.
Man verbringt beim Beten Zeit mit Gott. Es ist wie bei einer Verabredung mit einem Freund. Man redet oder man schweigt. Manchmal fehlt einem die Zeit, manchmal fehlen einem auch die Worte. Und manchmal besteht ein Gebet nur aus einem tiefen Seufzen. Man darf vor Gott sein, wie man ist; mit allem, was einen beschäftigt und was einem auf dem Herzen liegt.
Dabei ist Beten keine fromme Leistung, die ich erbringen muss, damit ich vor Gott besser dastehe. Auch das thematisiere ich mit den Jugendlichen immer wieder. Gott weiß bereits, was sie brauchen, bevor sie ihn bitten, wie es im Matthäustext heißt. Für manche ist das fast ein bisschen unheimlich, doch sie verstehen, dass das Gebet die Grundlage der Beziehungspflege mit Gott ist.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Gebet, Zeit mit Gott
Dass in einer Schule gebetet wird, ist eher ungewöhnlich. An der Schule, in deren Internat ich arbeite, ist es Teil der Schulkultur. Diejenigen, die sich hier anmelden, wissen, was auf sie zukommt: Morgenandachten in der Schule, Abendandachten im Internat, hin und wieder Schulgottesdienste. Das heißt nicht, dass die Schüler zu allem Ja und Amen sagen müssen. Es wird durchaus gestritten, diskutiert und hinterfragt. Aber es gibt sie; diese gemeinsamen, verbindenden Elemente wie Gottesdienst, Andachten und Gebet.
Ich habe das Beten als Kind von meinen Eltern beim Ins-Bett-Gehen gelernt und weiß, Gebete verändern sich. Heute spreche ich keine Kindergebete in Reimform mehr, sondern finde eigene Gebetsworte, vertraue mich Gott an und bete für andere. Auch im Internat erlebe ich, wie Schüler und Schülerinnen durch das Gebet in die Kommunikation mit Gott hineinwachsen. Sie erfahren: Beten kann ich allein, in einer Gruppe, mit vorformulierten Worten oder in eigenen; leise oder laut, im Stehen oder im Sitzen. Hauptsache, man ist auf Gott ausgerichtet. Beten ist nicht schwer. Ich kann beten, wenn ich überglücklich bin und Gott Danke sagen will, oder in schwierigen Zeiten, wenn ich Kraft brauche. Und auch in allen anderen Situationen kann ich Gott um seinen Segen bitten.
Man verbringt beim Beten Zeit mit Gott. Es ist wie bei einer Verabredung mit einem Freund. Man redet oder man schweigt. Manchmal fehlt einem die Zeit, manchmal fehlen einem auch die Worte. Und manchmal besteht ein Gebet nur aus einem tiefen Seufzen. Man darf vor Gott sein, wie man ist; mit allem, was einen beschäftigt und was einem auf dem Herzen liegt.
Dabei ist Beten keine fromme Leistung, die ich erbringen muss, damit ich vor Gott besser dastehe. Auch das thematisiere ich mit den Jugendlichen immer wieder. Gott weiß bereits, was sie brauchen, bevor sie ihn bitten, wie es im Matthäustext heißt. Für manche ist das fast ein bisschen unheimlich, doch sie verstehen, dass das Gebet die Grundlage der Beziehungspflege mit Gott ist.
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