14. Dez. 2025 23:01Matthias Müller
Andacht 15. Dezember 2025
Gedanken zum Thema: Highlights
Wir üben zu Weihnachten manchmal etwas Einzelhandels-Bashing – Schande über die Händler, die Weihnachten kommerzialisiert haben! Das stimmt. Ich verweigere bewusst den Kauf von Lebkuchen und Dominosteinen schon im Oktober.
Andererseits – wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen: Die Christenheit hat die Geburt Jesu liturgisiert. Von dieser Liturgie war – außer vielleicht dem Engelchor – zu Jesu Zeiten keine Rede. Wir haben das Geschehen mit romantischer Lyrik umkleidet, manche singen sogar, dass das Christkind alle Jahre wiederkäme – und doch war es einfach Alltag für die Eltern, mit Stallgeruch und Windeln.
Der Besuch der Hirten mit dem Bericht über die Engelschar, der Besuch der Weisen aus dem Morgenland mit den drei reichhaltigen Geschenken, das waren kurze Highlights im Leben der jungen Familie. Dann kam der Alltag. Ob der kleine Jeschua ein Kind war, das nachts von Anfang an durchschlief oder seine Eltern im Zweistundentakt weckte, wissen wir nicht. Es ist jedenfalls nicht automatisch so, dass er ein Superbaby war. Wenn Gott den Superweg hätte beschreiten wollen, wäre er nicht als Mensch auf die Erde gekommen.
Menschsein hat Folgen.
Zum Alltag gehört auch eine gewisse Ernüchterung. Die hatte bei Josef schon vorher eingesetzt, weil da plötzlich ein Kind unterwegs war, das nicht von ihm war. Dank Engelunterstützung gelingt es ihm, damit fertigzuwerden. Maria hat sich die Geburt ihres ersten Kindes wahrscheinlich auch anders vorgestellt, nicht gerade unterwegs in einem Stall. Aber sie rettet etwas von dem Besonderen dieser Tage in ihren Alltag und „prägte sich alle diese Dinge ein“. Das ist sicher ein guter Hinweis: Wenn wir etwas Besonderes mit Gott erleben, sollten wir versuchen, es zu bewahren.
Ich glaube an einen Gott für den Alltag. Da gibt es Highlights im Glaubensleben, die man sich merken sollte, so wie Maria. Sie könnten eines Tages helfen, Geschehnisse besser zu verstehen, wie bei Maria, als sie unter dem Kreuz ihres Sohnes stand. Auch dieser Tag, vielleicht alltäglich, soll ein Tag mit Gott sein.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Highlights
Wir üben zu Weihnachten manchmal etwas Einzelhandels-Bashing – Schande über die Händler, die Weihnachten kommerzialisiert haben! Das stimmt. Ich verweigere bewusst den Kauf von Lebkuchen und Dominosteinen schon im Oktober.
Andererseits – wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen: Die Christenheit hat die Geburt Jesu liturgisiert. Von dieser Liturgie war – außer vielleicht dem Engelchor – zu Jesu Zeiten keine Rede. Wir haben das Geschehen mit romantischer Lyrik umkleidet, manche singen sogar, dass das Christkind alle Jahre wiederkäme – und doch war es einfach Alltag für die Eltern, mit Stallgeruch und Windeln.
Der Besuch der Hirten mit dem Bericht über die Engelschar, der Besuch der Weisen aus dem Morgenland mit den drei reichhaltigen Geschenken, das waren kurze Highlights im Leben der jungen Familie. Dann kam der Alltag. Ob der kleine Jeschua ein Kind war, das nachts von Anfang an durchschlief oder seine Eltern im Zweistundentakt weckte, wissen wir nicht. Es ist jedenfalls nicht automatisch so, dass er ein Superbaby war. Wenn Gott den Superweg hätte beschreiten wollen, wäre er nicht als Mensch auf die Erde gekommen.
Menschsein hat Folgen.
Zum Alltag gehört auch eine gewisse Ernüchterung. Die hatte bei Josef schon vorher eingesetzt, weil da plötzlich ein Kind unterwegs war, das nicht von ihm war. Dank Engelunterstützung gelingt es ihm, damit fertigzuwerden. Maria hat sich die Geburt ihres ersten Kindes wahrscheinlich auch anders vorgestellt, nicht gerade unterwegs in einem Stall. Aber sie rettet etwas von dem Besonderen dieser Tage in ihren Alltag und „prägte sich alle diese Dinge ein“. Das ist sicher ein guter Hinweis: Wenn wir etwas Besonderes mit Gott erleben, sollten wir versuchen, es zu bewahren.
Ich glaube an einen Gott für den Alltag. Da gibt es Highlights im Glaubensleben, die man sich merken sollte, so wie Maria. Sie könnten eines Tages helfen, Geschehnisse besser zu verstehen, wie bei Maria, als sie unter dem Kreuz ihres Sohnes stand. Auch dieser Tag, vielleicht alltäglich, soll ein Tag mit Gott sein.
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