Andacht 16.03.2024
Bildnachweis: Tóth László, Pixabay
Bibel
Glauben

Mar 15, 2024, 11:01 PMElí Diez-Prida

Andacht 16.03.2024

Gedanken zum Thema: Vergangenheit

Ich verlasse die Altstadt von Jerusalem durch das große Damaskustor. Von hier bis zum Gartengrab sind es nur 500 Meter zu Fuß. Viele Christen halten diesen Garten für den Ort, in dem Jesus nach seiner Kreuzigung auf dem Hügel Golgatha, gleich nebenan, ins Grab gelegt wurde.

Das Damaskustor verbinde ich mit Saulus von Tarsus bzw. Paulus. Hier begann die Straße, die Jerusalem mit Damaskus verband. Es ist daher gut denkbar, dass dort seine Christenverfolgung in der 270 km entfernten Stadt begann. Über diese dunkle Seite seiner Biografie bekannte er später: „Ich habe die Gemeinde unerbittlich verfolgt“ (vgl. V. 6 NLB).

Wie kann Paulus ein paar Verse später sagen: „Ich vergesse, was dahinten ist“? Kann man so etwas denn vergessen?

Von Oscar Wilde stammt der Spruch „Jeder Heilige hat eine Vergangenheit und jeder Sünder eine Zukunft“. Auf dem Hügel Golgatha hing neben Jesus ein zum Tode verurteilter Verbrecher am Kreuz. Spätestens als er Jesus beten hörte: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun“, wurde diesem Mann klar: Wer so vergeben kann, muss in engster Verbindung mit dem Himmel stehen. Er vertraute sich Christus an und bekam augenblicklich das Versprechen, in Gottes Reich aufgenommen zu werden.

Paulus konnte seine Vergangenheit nicht einfach abhaken und vergessen, daher erzählte er immer wieder davon und von seiner Begegnung mit Jesus. Aber sie belastete ihn nicht mehr, weil Jesus ihm vergeben und seine Schuld ins tiefste Meer geworfen hatte. Sein neues Leben führte er nicht, um einen Ausgleich zu schaffen, sondern aus purer Dankbarkeit.

Der Verbrecher am Kreuz bekam eine herrliche Zukunft versprochen, auch ohne Vorleistung. Er ist das beste biblische Beispiel dafür, was es bedeutet, allein aus Glauben, nicht aufgrund irgendwelcher Verdienste gerettet zu werden.

Es gibt keinen im biblischen Sinne Heiligen, der eine blütenweiße Weste, eine untadelige Vergangenheit vorweisen kann. Und es gibt keinen Sünder, dem Gott eine herrliche Zukunft verweigert, der sich danach von Herzen sehnt. Was für einen wunderbaren Gott haben wir!

Zum Bibelvers: Philipper 3,13

© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)