
15. Juli 2025 22:01Gerhard Georgi
Andacht 16. Juli 2025
Gedanken zum Thema: Dankbarkeit
Es ist unser vorletzter Urlaubstag in Schweden. Auf dem Rückweg in Richtung Trelleborg wollen wir uns noch kurz die Altstadt von Malmö ansehen. In einer fremden Stadt auf Parkplatzsuche ist man nicht wählerisch. So parken wir unseren Camper auf einem etwas zwielichtigen Areal und marschieren los. Als wir zurückkommen, sehe ich schon von Weitem, dass am Heck unserer mobilen Behausung etwas viel Luft ist. Mein Fahrrad ist weg!
Offensichtlich gestohlen. Na ja, ich hatte es ja auch nicht gesichert.
Ich schlucke ein paarmal und mache nicht viel Aufhebens. Doch so schnell ich vorläufig den Verlust auch wegstecke, am Abend beginnt mich das Ganze zu wurmen. Fragen kommen auf und begleiten mich in den Schlaf, darunter auch die eine, altbekannte: Lieber Gott, warum hast du das nicht verhindert?
Solange alles glattgeht, fällt uns der Glaube leicht. Gibt es aber Schwierigkeiten, dann wird unser Vertrauen auf die Probe gestellt. Nicht selten muss dann Gott als Sündenbock herhalten. Er ist schließlich dafür verantwortlich, dass unser Leben problemlos verläuft. Er hätte aufpassen müssen, dass nichts passiert. So stellen wir uns das vor. So sind wir eben.
Es ist schon ein Jammer, dass sich die Trotzphasen unserer Kindheit mit zunehmender Reife nicht einfach in Luft auflösen, sondern uns durchs Leben begleiten und in gewissen Situationen immer wieder zu Tage treten. Das menschliche Herz ist rebellisch. Aber Gott ist ein guter Psychologe. Auch wenn wir mit unserem Trotz oft genug selbst nicht zurechtkommen, er hat den Durchblick und wählt immer die richtige Strategie, uns wieder zurechtzurücken und in seine Nähe zu bringen (V. 10).
Den nächsten Tag verbringen wir bei prächtigem Wetter an einem wunderschönen Strand. Der Himmel knallblau, das Meer türkis, der Sand fast weiß. Ich liege auf dem Rücken, genieße die Sonne, lasse den feinen Sand durch meine Finger rieseln und die vergangenen Wochen vor meinem geistigen Auge vorüberziehen. Und plötzlich ist sie wieder da, diese Dankbarkeit für einen rundum gesegneten Urlaub. Daran kann auch der Verlust meines Fahrrads nichts ändern.
Herr, verzeih, dass ich undankbar und rebellisch war. Danke, dass du mein Herz kennst und immer die richtige Therapie gegen meinen Trotz zur Hand hast.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Dankbarkeit
Es ist unser vorletzter Urlaubstag in Schweden. Auf dem Rückweg in Richtung Trelleborg wollen wir uns noch kurz die Altstadt von Malmö ansehen. In einer fremden Stadt auf Parkplatzsuche ist man nicht wählerisch. So parken wir unseren Camper auf einem etwas zwielichtigen Areal und marschieren los. Als wir zurückkommen, sehe ich schon von Weitem, dass am Heck unserer mobilen Behausung etwas viel Luft ist. Mein Fahrrad ist weg!
Offensichtlich gestohlen. Na ja, ich hatte es ja auch nicht gesichert.
Ich schlucke ein paarmal und mache nicht viel Aufhebens. Doch so schnell ich vorläufig den Verlust auch wegstecke, am Abend beginnt mich das Ganze zu wurmen. Fragen kommen auf und begleiten mich in den Schlaf, darunter auch die eine, altbekannte: Lieber Gott, warum hast du das nicht verhindert?
Solange alles glattgeht, fällt uns der Glaube leicht. Gibt es aber Schwierigkeiten, dann wird unser Vertrauen auf die Probe gestellt. Nicht selten muss dann Gott als Sündenbock herhalten. Er ist schließlich dafür verantwortlich, dass unser Leben problemlos verläuft. Er hätte aufpassen müssen, dass nichts passiert. So stellen wir uns das vor. So sind wir eben.
Es ist schon ein Jammer, dass sich die Trotzphasen unserer Kindheit mit zunehmender Reife nicht einfach in Luft auflösen, sondern uns durchs Leben begleiten und in gewissen Situationen immer wieder zu Tage treten. Das menschliche Herz ist rebellisch. Aber Gott ist ein guter Psychologe. Auch wenn wir mit unserem Trotz oft genug selbst nicht zurechtkommen, er hat den Durchblick und wählt immer die richtige Strategie, uns wieder zurechtzurücken und in seine Nähe zu bringen (V. 10).
Den nächsten Tag verbringen wir bei prächtigem Wetter an einem wunderschönen Strand. Der Himmel knallblau, das Meer türkis, der Sand fast weiß. Ich liege auf dem Rücken, genieße die Sonne, lasse den feinen Sand durch meine Finger rieseln und die vergangenen Wochen vor meinem geistigen Auge vorüberziehen. Und plötzlich ist sie wieder da, diese Dankbarkeit für einen rundum gesegneten Urlaub. Daran kann auch der Verlust meines Fahrrads nichts ändern.
Herr, verzeih, dass ich undankbar und rebellisch war. Danke, dass du mein Herz kennst und immer die richtige Therapie gegen meinen Trotz zur Hand hast.
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