16. Juni 2023 22:01Horst Jenne
Andacht 17.06.2023
Gedanken zum Thema: Wer bin ich
Ein Mann fand ein Adlerei und legte es in das Nest einer gewöhnlichen Henne. Der kleine Adler schlüpfte mit den Küken aus und wuchs zusammen mit ihnen auf. Sein ganzes Leben lang benahm sich der Adler wie die Hühner, weil er dachte, er sei ein Huhn aus dem Hinterhof. Jahre vergingen. Eines Tages sah der Adler einen herrlichen Vogel hoch über sich am Himmel. Hoheitsvoll schwebte er durch die heftigen Windströmungen, fast ohne mit seinen kräftigen goldenen Flügeln zu schlagen.
Der Adler blickte ehrfürchtig empor. „Wer ist das?“, fragte er das nächste Küken. „Das ist der Adler, der König der Vögel. Aber reg dich nicht auf. Du und ich sind von anderer Art.“ Also dachte der Adler nicht weiter an diesen besonderen Vogel. Er starb in dem Glauben, ein Küken im Hinterhof zu sein.
Vielen Menschen geht es ähnlich wie dem Adler. Sie hegen Selbstzweifel, machen sich selbst klein, schlagen sich mit Sorgen und Schwierigkeiten herum. Ihr Leben ist oft trist, bestimmt von Egoismus, Materialismus und Hektik. Sie kennen nichts anderes. Auch Christen schleppen sich manchmal ähnlich durch den Alltag. Die benötigte Kraft zu besitzen ist nicht selbstverständlich. Wie schön ist es, nach einer Nacht mit gutem Schlaf voller Tatendrang aufzu-wachen und fröhlich aufzustehen – da mag der Tag gerne kommen. Doch manchmal ist es ganz anders. Da ist es, als wache man mit gebrochenen Flügeln auf. Schon am Morgen kraftlos und voller Sorgen und Befürchtungen, wie der Tag nur werden mag. Die Worte Jesajas rücken an solchen Tagen ganz nahe.
Aber Gott kann man alles zutrauen, alles von ihm erwarten. Der Schöpfer und Erlöser gibt sogar den müde Gewordenen neue Kraft und Stärke. Er schenkt uns auch die Aussicht, nach vorne zu blicken, zu laufen und dabei nicht matt zu werden. Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Aus ist es dann mit dem Lebensgefühl, mit gebrochenen Flügeln dazuhocken und nicht wegzukommen. Mit diesem Gott ist Aufschwingen angesagt. Wir können neu den Absprung wagen und uns von seiner unsichtbaren Kraft getragen vom beengten Hinterhof erheben und majestätisch dem Himmel entgegenfliegen.
Zum Bibeltext: Jesaja 40,31
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Wer bin ich
Ein Mann fand ein Adlerei und legte es in das Nest einer gewöhnlichen Henne. Der kleine Adler schlüpfte mit den Küken aus und wuchs zusammen mit ihnen auf. Sein ganzes Leben lang benahm sich der Adler wie die Hühner, weil er dachte, er sei ein Huhn aus dem Hinterhof. Jahre vergingen. Eines Tages sah der Adler einen herrlichen Vogel hoch über sich am Himmel. Hoheitsvoll schwebte er durch die heftigen Windströmungen, fast ohne mit seinen kräftigen goldenen Flügeln zu schlagen.
Der Adler blickte ehrfürchtig empor. „Wer ist das?“, fragte er das nächste Küken. „Das ist der Adler, der König der Vögel. Aber reg dich nicht auf. Du und ich sind von anderer Art.“ Also dachte der Adler nicht weiter an diesen besonderen Vogel. Er starb in dem Glauben, ein Küken im Hinterhof zu sein.
Vielen Menschen geht es ähnlich wie dem Adler. Sie hegen Selbstzweifel, machen sich selbst klein, schlagen sich mit Sorgen und Schwierigkeiten herum. Ihr Leben ist oft trist, bestimmt von Egoismus, Materialismus und Hektik. Sie kennen nichts anderes. Auch Christen schleppen sich manchmal ähnlich durch den Alltag. Die benötigte Kraft zu besitzen ist nicht selbstverständlich. Wie schön ist es, nach einer Nacht mit gutem Schlaf voller Tatendrang aufzu-wachen und fröhlich aufzustehen – da mag der Tag gerne kommen. Doch manchmal ist es ganz anders. Da ist es, als wache man mit gebrochenen Flügeln auf. Schon am Morgen kraftlos und voller Sorgen und Befürchtungen, wie der Tag nur werden mag. Die Worte Jesajas rücken an solchen Tagen ganz nahe.
Aber Gott kann man alles zutrauen, alles von ihm erwarten. Der Schöpfer und Erlöser gibt sogar den müde Gewordenen neue Kraft und Stärke. Er schenkt uns auch die Aussicht, nach vorne zu blicken, zu laufen und dabei nicht matt zu werden. Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Aus ist es dann mit dem Lebensgefühl, mit gebrochenen Flügeln dazuhocken und nicht wegzukommen. Mit diesem Gott ist Aufschwingen angesagt. Wir können neu den Absprung wagen und uns von seiner unsichtbaren Kraft getragen vom beengten Hinterhof erheben und majestätisch dem Himmel entgegenfliegen.
Zum Bibeltext: Jesaja 40,31
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)