16. Dez. 2023 23:01Dennis Meier
Andacht 17.12.2023
Gedanken zum Thema: Essen
Ich hielt diesen Satz von Jesus immer für so ein typisches Lehrerding. Du erinnerst dich? Diese gemeinen Fragen, die Lehrer nur stellen, weil sie genau wissen, dass man wie ein Trottel herumstottern wird. Deutlich mehr als 5000 Menschen sind hungrig am Ende eines Open-Air-Kongresses mit Jesus und dann so ein Satz? Und das von Jesus, der immer wieder betont, wie wichtig es sei, gut vorbereitet zu sein, und der ein paar Abschnitte vorher genau diese Forderung des Teufels, Brot durch ein Wunder herbeizubringen, verweigert hatte.
Dem Teufel jedoch ging es nicht darum, dass es Menschen gut geht; er wollte nur zeigen, was man (bzw. Jesus) draufhat: Macht und Kontrolle über die Konsumgüter. Das verweigerte Jesus. Es geht ihm gerade nicht um die so hochgepriesene Autonomie oder Autarkie, also um die Ökonomie des Mangels, um künstliche Verknappung. Ich kontrolliere, wer was hat, und ich habe etwas (für mich selbst, meine Familie, meine Kirche, meine Nation etc.), weil (oder damit) du es nicht hast. Wie der Prepper, der seinen Fuchsbau mit Konservendosen bestückt und die Vorräte mit der Waffe verteidigt. Dagegen setzt Jesus die Ökonomie des Überflusses. Gratisbrot für alle, die wollen. Es geht nicht ums Verhungern in dieser Szene, sondern um den täglichen normalen Hunger nach einem langen Tag.
All diese schönen Gedanken gehen den Jüngern in diesem Moment … nicht durch den Kopf. Sie laufen erst einmal nervös herum und zählen, wie viele Fischbrötchen sie zusammenbekommen. Ergebnis: zwei mit und drei ohne Fisch. Und dann macht Jesus für die Menschen das, was er dem Teufel verweigerte. Und er braucht dafür nicht einmal olle Steine. Es geht auch gar nicht um die Technik. Wie er es macht, bleibt unerwähnt. Betont wird das Teilen und Geben. Und als Norddeutscher muss ich darauf pochen: Auch die Fische vermehrte er.
Und die Jünger? Was haben die jetzt gelernt? War die Inventur von Fischen und Broten falsch? Nein. Er bringt ihnen lediglich bei, dass sie unvollständig war. Und das ist die Lektion. Die richtige Antwort im Sinne der göttlichen Ökonomie des Überflusses lautete: fünf Brote, zwei Fische … und Jesus. „Gebt ihr ihnen zu essen“ bedeutete also: Was ich draufhabe, steht euch zur Verfügung, weil ich einer von euch bin. Memo an mich selbst: nicht vergessen, am Ende meiner Listen den Punkt zu ergänzen „… und Jesus!“.
Zum Bibelvers: Lukas 9,13
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Essen
Ich hielt diesen Satz von Jesus immer für so ein typisches Lehrerding. Du erinnerst dich? Diese gemeinen Fragen, die Lehrer nur stellen, weil sie genau wissen, dass man wie ein Trottel herumstottern wird. Deutlich mehr als 5000 Menschen sind hungrig am Ende eines Open-Air-Kongresses mit Jesus und dann so ein Satz? Und das von Jesus, der immer wieder betont, wie wichtig es sei, gut vorbereitet zu sein, und der ein paar Abschnitte vorher genau diese Forderung des Teufels, Brot durch ein Wunder herbeizubringen, verweigert hatte.
Dem Teufel jedoch ging es nicht darum, dass es Menschen gut geht; er wollte nur zeigen, was man (bzw. Jesus) draufhat: Macht und Kontrolle über die Konsumgüter. Das verweigerte Jesus. Es geht ihm gerade nicht um die so hochgepriesene Autonomie oder Autarkie, also um die Ökonomie des Mangels, um künstliche Verknappung. Ich kontrolliere, wer was hat, und ich habe etwas (für mich selbst, meine Familie, meine Kirche, meine Nation etc.), weil (oder damit) du es nicht hast. Wie der Prepper, der seinen Fuchsbau mit Konservendosen bestückt und die Vorräte mit der Waffe verteidigt. Dagegen setzt Jesus die Ökonomie des Überflusses. Gratisbrot für alle, die wollen. Es geht nicht ums Verhungern in dieser Szene, sondern um den täglichen normalen Hunger nach einem langen Tag.
All diese schönen Gedanken gehen den Jüngern in diesem Moment … nicht durch den Kopf. Sie laufen erst einmal nervös herum und zählen, wie viele Fischbrötchen sie zusammenbekommen. Ergebnis: zwei mit und drei ohne Fisch. Und dann macht Jesus für die Menschen das, was er dem Teufel verweigerte. Und er braucht dafür nicht einmal olle Steine. Es geht auch gar nicht um die Technik. Wie er es macht, bleibt unerwähnt. Betont wird das Teilen und Geben. Und als Norddeutscher muss ich darauf pochen: Auch die Fische vermehrte er.
Und die Jünger? Was haben die jetzt gelernt? War die Inventur von Fischen und Broten falsch? Nein. Er bringt ihnen lediglich bei, dass sie unvollständig war. Und das ist die Lektion. Die richtige Antwort im Sinne der göttlichen Ökonomie des Überflusses lautete: fünf Brote, zwei Fische … und Jesus. „Gebt ihr ihnen zu essen“ bedeutete also: Was ich draufhabe, steht euch zur Verfügung, weil ich einer von euch bin. Memo an mich selbst: nicht vergessen, am Ende meiner Listen den Punkt zu ergänzen „… und Jesus!“.
Zum Bibelvers: Lukas 9,13
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)