Andacht 18.07.2023

Zu Beginn meines Masterstudiums verstand ich zum ersten Mal wirklich, wie grandios die Natur auf dieser Welt funktioniert. Allein der Wasserkreislauf aus Regen und Schnee, Eis, Frischwasserquellen, Grundwasser, Fließ- und Stehgewässern, Wolken und Wasserdampf erstaunt mich immer wieder in seiner Vollkommenheit.

Eine viel genutzte Definition von Nachhaltigkeit sieht die Ökologie als die grundlegende Ebene unseres Lebens an. Sie ist die Voraussetzung für jegliches Sein. An zweiter Stelle steht die Ebene unserer Gesellschaft, die wiederum die Voraussetzung für alle weiteren Bereiche darstellt.

In der Schöpfungsgeschichte wird genau das beschrieben: Gott erschuf die Erde mit all ihren Tieren, Pflanzen und Kreisläufen als Grundlage unseres Lebens. Sie war und ist die Voraussetzung für jeden Schritt und jeden Atemzug. Wir leben nur in Verbindung mit ihr. Und gleichzeitig leben wir im Gefüge unserer Gesellschaft, in der Gesamtheit unserer Beziehung zu unseren Nächsten.

Momentan leben auf dieser Welt mit knapp 7,8 Milliarden Menschen deutlich mehr als noch im Paradies. Das verkompliziert die Sache etwas, aber dennoch leben wir alle in einem unglaublichen Zusammenhang miteinander. Und deshalb berührt mich das Leben von Kindern in Schlauchbooten auf dem Mittelmeer und das Schicksal von Korallenriffen im pazifischen Ozean.

Gott ist ein Beziehungswesen und so sind es auch wir, verbunden mit unserer Umwelt und miteinander. Unsere Beziehungen sind nicht immer einfach, verständlich und durchschaubar. Aber sie zu sehen und anzuerkennen ist Grundlage unseres Seins. Zu verstehen, dass Gott uns nur im Zusammenhang mit unserer Umwelt und unseren Mitmenschen geschaffen hat, lehrt uns Respekt davor zu haben und kann die Augen, Ohren, Hände und das Herz öffnen. Ich möchte, dass meine Augen, Ohren, Hände und mein Herz für die ganze Schöpfung Gottes geöffnet sind. Was ist mit dir?

Zum Bibelvers: 1. Mose 2,8

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