18. Jan. 2024 23:01Ralf Schönfeld
Andacht 19.01.2024
Gedanken zum Thema: Hintergrund
Vor genau 400 Jahren wurde Ignatius von Loyola heiliggesprochen. Das ist lange her und ob sich Gott in seiner Gesamteinschätzung des strammen Spaniers danach richtet, darf bezweifelt werden. Aber was geht uns das an? Nun, der Ordensgründer mag lange tot sein – seine Lehre ist es aber ganz und gar nicht: „Der Zweck heiligt die Mittel.“ Hat ja auch eine gewisse Logik: Darf nicht für „die gute Sache“ zum Beispiel die Wahrheit auch mal ein wenig „ergänzt“ oder „übersichtlicher gestaltet“ werden? Und wenn es um alles geht, hilft zimperlich zu sein oftmals nicht weiter – oder? Seien wir nicht zu schnell mit einem hochmoralischen „Keinesfalls!“.
König David musste miterleben, wie einer seiner Söhne einen Aufstand gegen ihn anzettelte. Schlimm! Alles geschickt eingefädelt, selbst Ahitofel, den klügsten Kopf im Lande, hatte er im Boot. Dieser gab dem aufständischen Vaterhasser einen vernichtend cleveren Rat. David erfuhr davon. Was tun? Er schickt aus dem gemeinsamen Versteck seinen findigsten Mann in den Putschpalast. Mit Schmeicheleien und Lügen schafft Huschai es, dass man diesmal nicht tut, was Ahitofel rät. David gewinnt Zeit und letztlich den Thron zurück. Absalom stirbt kläglich auf der Flucht. Das Resümee findet sich in unserem Eingangsbibelwort ...
Wie bitte!? Gott der Herr billigt verlogenes, hinterhältiges Vorgehen, um seinen speziellen Freund David zu retten? Ist das nicht ein fatales Vorbild für unsereinen? Heiligt der Zweck nun doch die Mittel? Nirgends in der Bibel wird Schlechtes von Gott gutgeheißen. Wie kann der Verfasser dann schreiben: „So schickte es der HERR“?
Gott hält alle Dinge in der Hand. Sonst wäre er nicht Gott. Er zeigt auch auf verknitterter Leinwand gute Filme. Diese heiligen zwar nicht den fehlerhaften Hintergrund – aber so richtet der Herr uns doch alle gnädig auf: Selbst dort, wo ich keinen besseren Rat wusste, mir zu wenig Zeit nahm, um ihn nach wirklich guten Wegen zu befragen, kann mir dennoch geholfen werden. Für die Knitter im Leben bietet er Vergebung und führt zum guten Ziel. „Mein Vater kann alles“, denken und sagen kleine Kinder. Meiner kann es wirklich. Ich vertrau ihm.
Zum Bibelvers: 2. Samuel 17, 14
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Hintergrund
Vor genau 400 Jahren wurde Ignatius von Loyola heiliggesprochen. Das ist lange her und ob sich Gott in seiner Gesamteinschätzung des strammen Spaniers danach richtet, darf bezweifelt werden. Aber was geht uns das an? Nun, der Ordensgründer mag lange tot sein – seine Lehre ist es aber ganz und gar nicht: „Der Zweck heiligt die Mittel.“ Hat ja auch eine gewisse Logik: Darf nicht für „die gute Sache“ zum Beispiel die Wahrheit auch mal ein wenig „ergänzt“ oder „übersichtlicher gestaltet“ werden? Und wenn es um alles geht, hilft zimperlich zu sein oftmals nicht weiter – oder? Seien wir nicht zu schnell mit einem hochmoralischen „Keinesfalls!“.
König David musste miterleben, wie einer seiner Söhne einen Aufstand gegen ihn anzettelte. Schlimm! Alles geschickt eingefädelt, selbst Ahitofel, den klügsten Kopf im Lande, hatte er im Boot. Dieser gab dem aufständischen Vaterhasser einen vernichtend cleveren Rat. David erfuhr davon. Was tun? Er schickt aus dem gemeinsamen Versteck seinen findigsten Mann in den Putschpalast. Mit Schmeicheleien und Lügen schafft Huschai es, dass man diesmal nicht tut, was Ahitofel rät. David gewinnt Zeit und letztlich den Thron zurück. Absalom stirbt kläglich auf der Flucht. Das Resümee findet sich in unserem Eingangsbibelwort ...
Wie bitte!? Gott der Herr billigt verlogenes, hinterhältiges Vorgehen, um seinen speziellen Freund David zu retten? Ist das nicht ein fatales Vorbild für unsereinen? Heiligt der Zweck nun doch die Mittel? Nirgends in der Bibel wird Schlechtes von Gott gutgeheißen. Wie kann der Verfasser dann schreiben: „So schickte es der HERR“?
Gott hält alle Dinge in der Hand. Sonst wäre er nicht Gott. Er zeigt auch auf verknitterter Leinwand gute Filme. Diese heiligen zwar nicht den fehlerhaften Hintergrund – aber so richtet der Herr uns doch alle gnädig auf: Selbst dort, wo ich keinen besseren Rat wusste, mir zu wenig Zeit nahm, um ihn nach wirklich guten Wegen zu befragen, kann mir dennoch geholfen werden. Für die Knitter im Leben bietet er Vergebung und führt zum guten Ziel. „Mein Vater kann alles“, denken und sagen kleine Kinder. Meiner kann es wirklich. Ich vertrau ihm.
Zum Bibelvers: 2. Samuel 17, 14
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)