Andacht 20.01.2024
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19. Jan. 2024 23:01Elí Diez-Prida

Andacht 20.01.2024

Gedanken zum Thema: Sabbat

Als Kind dauerte mir der Sabbat viel zu lang. Ich wuchs in einer recht konservativen Familie in Spanien auf und wir Kinder durften an diesem Tag manches nicht tun, das uns Spaß machte, wie Fußballspielen oder im Meer zu baden. Da war ich froh, wenn der Sabbat am Samstagabend zu Ende ging.

Je älter ich wurde, desto mehr habe ich die Sabbatruhe schätzen gelernt. Als Student zum Beispiel war ich froh, wenn ich an diesem Tag die Bücher in der Ecke stehen lassen konnte, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Auch während des ganzen Tages habe ich nicht daran denken müssen, sondern konnte vormittags in der Kirchengemeinde und nachmittags in der Jugendgruppe so richtig auftanken.

Später, im Berufsleben, ging es mir ähnlich. Während der 25 Jahre als Verlagsleiter nahm ich am Feierabend jeden Tag die unerledigte Arbeit im Laptop mit nach Hause, sodass die Nächte meistens recht kurz wurden. Aber am Sabbat rührte ich die Arbeit nicht an. Freiwillig nicht. Ohne irgendeinen Druck zu spüren oder ein schlechtes Gewissen zu haben. Der Sabbat hat mich davor bewahrt, an sieben Tagen – einschließlich der sieben Abende – durchzuarbeiten.

So ist der Ruhetag für mich im Laufe des Lebens mehr und mehr zu einem befreienden Tag geworden – ein wahres Geschenk Gottes! Ein Tag zum echten Auftanken in der freien Zeit für meine Familie, für Gott, in meiner Kirche, in der Natur und vieles mehr.

Seit sechseinhalb Jahren bin ich nun Rentner. Man könnte meinen, jetzt habe ich dauernd Sabbat. Aber dem ist nicht so, wenn man einen recht aktiven Ruhestand hat. Daher freue ich mich jede Woche auf diesen besonderen Tag. Kam er mir als Kind meistens zu lang vor, so bedauere ich nun, dass er so schnell zu Ende geht.

Den Sabbat halte ich für eines der größten Geschenke, die Gott uns Menschen gegeben hat, natürlich abgesehen von Jesus Christus und seiner Erlösungstat. Ohne ihn wäre der Sabbat ein gewöhnlicher Feiertag, den man mit allen möglichen Nebenbeschäftigungen füllt. Erst durch Jesus Christus und in der Verbindung zu ihm wird dieser Tag zu dem, wofür der Schöpfer ihn einsetzte: zu einer Tankstelle für Leib, Seele und Geist.

Zum Bibelvers: Markus 2,27

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