Andacht 20. April 2025
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Bibel
Glauben

19. Apr. 2025 22:01Werner Jelinek

Andacht 20. April 2025

Gedanken zum Thema: Auferstehung

Es ist Mitte Januar 2023. Mein Nachbar fragt mich nach meiner Meinung, wie lange dieses unsägliche Treiben noch dauern werde. Er musste das Unheil nicht beim Namen nennen. Wir verstehen uns auch so. Wir können die Gedanken an den Krieg nicht abschütteln. Ein Kind wurde nach seinem Weihnachtswunsch gefragt. Die Antwort war überraschend: dass endlich Frieden wird. Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht. Gibt es dennoch eine begründete, lebendige Hoffnung? Ein Hoffnungsschimmer keimt für mich auf. Es ist ein Ausdruck in der schönen russischen Sprache: Voskressenje. Dieser Begriff heißt „Sonntag“, aber auch „Auferstehung“. Selbst zu einer Zeit, als der Atheismus Staatsreligion war, leuchtete es an jedem Sonntag rot vom russischen Kalender: Auferstehung. Der Glaube an die Auferstehung hat jede finstere Zeit überdauert. Er war während der Zeit des Stalinismus da und wird auch den räuberischen Krieg überleben. „Auferstehung“ ist nicht totzukriegen. Denn Jesus lebt, er ist auferstanden. Wenn Gott den Tod, den letzten Feind, besiegen konnte, wird er auch vorletzte schreckliche Feinde niederringen, hoffentlich bald!

Auferstehung?, denkt mein Nachbar, ist bloßes Wunschdenken. Da ist der Wunsch der Vater des Gedankens. Aber ich denke energisch zurück: Nein, es geht zwar über den Verstand hinaus, doch dieser Wunsch ist der Gedanke des Vaters, des Vaters im Himmel. Er hat Gedanken des Friedens für uns und nicht des Leides. Er hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt. Deshalb gewinnen wir einen langen Atem. Wir geben die Hoffnung nicht auf.

Ich will mich von dem aufmunternden Andachtstext prägen lassen: Wir haben einen barmherzigen Gott. Er hat uns wiedergeboren. Deshalb können wir neu denken, neu handeln. Wir sind wiedergeboren zur Hoffnung. Die Diktatorin Verzweiflung ist entmachtet. Die Hoffnung ist nicht am 1. April geboren, sie führt uns nicht an der Nase herum. Die Hoffnung lebt zuletzt, weil Christus lebt. Richten wir uns auf am Ostergruß der russisch-orthodoxen Christen: „Christos voskres, voistinu voskres.“ Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Gelobt sei Gott!

Zum Bibelvers: 1. Petrus 1,3

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