Andacht 21.08.2024
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Bibel
Glauben

Aug 20, 2024, 10:01 PMKlaus Schulz

Andacht 21.08.2024

Gedanken zum Thema: Blind

Als Sehender kann man sich gar nicht richtig vorstellen, wie es ist, ein Leben im Dunkeln, in totaler Finsternis zu führen. An einem Sabbat begegnete Jesus einem Bettler, der blind geboren war. Ihm wendet sich der Sohn Gottes zu und streicht einen Brei aus Speichel und Erde auf seine Augen. Dann fordert er ihn auf, sich in einem Teich in der Nähe zu waschen.

Der Blinde gehorcht, wäscht sich und kann sehen. Nun beginnt das Fragen der Leute: Ist das wirklich der blinde Bettler, der auf einmal sicher umhergehen kann? Man fragt ihn persönlich und erfährt: „Ja, ich bin es.“ Aber ist er wirklich blind gewesen? „Ja“, sagen die Eltern, „das ist unser blind geborener Sohn.“ Aber wer ist denn dieser Mann, der ihn geheilt hat? Er kann nicht von Gott gesandt sein, weil er dieses Wunder am Sabbat getan hat, am von Gott angeordneten Ruhetag. Andere sind sich sicher, dass kein sündiger Mensch einen Blindgeborenen heilen kann. Die Pharisäer, die religiösen Führer, sind sich schnell einig, dass Jesus ein Sünder sein muss, weil er am Sabbat gearbeitet hat. Einige meinen, wenn er wirklich von Gott käme, dann hätte er doch nur sagen brauchen: „Sei geheilt!“, ganz ohne aktiv zu werden.

Der Geheilte lässt sich nicht beirren. Ob dieser Heiler ein Sünder ist, weiß er nicht, aber es steht fest, dass er selbst blind war und jetzt sehen kann. Für ihn ist das keine theologische Frage, denn er hat die Heilung selbst erlebt und kann nun zum ersten Mal in seinem Leben sehen. Je mehr er darüber nachdenkt und davon erzählt, umso klarer wird es ihm: Jesus ist von Gott gesandt! Kurz danach trifft Jesus ihn erneut und stellt sich als Sohn Gottes vor. Ohne zu zögern antwortet der Geheilte darauf: „Ich glaube, Herr“, und wirft sich vor ihm nieder. Sein dankbares Herz bedarf keiner weiteren Erklärung oder Versicherung. Mögen andere denken, was sie wollen, er weiß jetzt ganz sicher, dass der Sohn Gottes ihn geheilt hat.

So ein unerschütterlicher Glaube kann uns immer wieder Vorbild sein.

Zum Bibelvers: Johannes 9,24–25

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