20. Jan. 2024 23:01Jessica Kaufmann
Andacht 21.01.2024
Gedanken zum Thema: Kinder
Viele Kinder zu haben galt zur Zeit des Alten Testaments als Segen Gottes. Für die Männer waren es willkommene Stammeshalter und sicher war es ein Zeichen von Reichtum und Prestige. Folgt man den Berichten in der Bibel, genossen auch Mütter eine höhere Anerkennung.
Andersherum, schauen wir auf Sara, Rahel oder eben Hanna, litten Frauen oft unter ihrer Kinderlosigkeit. Interessant ist, dass die Frauen vor allem durch ihr Umfeld litten – andere Frauen, die ihnen das Leben schwer machten, sie verachteten und demütigten: „Und er [Abraham] ging zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah, dass sie schwanger war, achtete sie ihre Herrin gering“ (1 Mo 16,4). Auch bei Hanna und Peninna, der anderen Frau von Elkana, war es ähnlich. Die Tatsache, dass nur eine von ihnen Kinder hatte, wurde benutzt, um sich über die andere zu stellen. Dies hatte noch nicht einmal eine religiöse, sondern in erster Linie eine menschliche Ursache.
Wie oft beobachte ich Menschen, die jemanden aufgrund seiner ganz anderen Lebenssituation als bemitleidenswert und niedriger einstufen als sich selbst. Sei es, ob man in einer Partnerschaft ist oder allein lebt, Kinder oder keine Kinder hat, Karriere macht oder lieber mehr zu Hause oder ehrenamtlich tätig sein möchte. Das Leid, das anderen hier zugefügt wird, ist nicht religiös begründbar, sondern liegt an der Bewertung desjenigen, der sich und sein Lebensmodell über den anderen stellt. Wie schnell geraten wir in einen Bewertungsmodus, ohne es zu merken! Das kann zu tiefen Verletzungen führen.
Ich möchte dafür plädieren, vor dem Hintergrund dieser wertvollen Geschichte behutsamer und respektvoller mit anderen Menschen umzugehen. Bemerkenswert finde ich die Haltung Elkanas, der sich gegen den (damals auch religiösen) Zeitgeist stellte: „Denn Hanna hatte er lieb; aber der HERR hatte ihren Mutterleib verschlossen“ (1 Sam 1,5 EB). Er musste seine Frau nicht an äußerlichen Bewertungsmaßstäben messen, sondern liebte und achtete sie um ihretwillen.
Zum Bibelvers: 1. Samuel 1, 2. 6-7
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Kinder
Viele Kinder zu haben galt zur Zeit des Alten Testaments als Segen Gottes. Für die Männer waren es willkommene Stammeshalter und sicher war es ein Zeichen von Reichtum und Prestige. Folgt man den Berichten in der Bibel, genossen auch Mütter eine höhere Anerkennung.
Andersherum, schauen wir auf Sara, Rahel oder eben Hanna, litten Frauen oft unter ihrer Kinderlosigkeit. Interessant ist, dass die Frauen vor allem durch ihr Umfeld litten – andere Frauen, die ihnen das Leben schwer machten, sie verachteten und demütigten: „Und er [Abraham] ging zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah, dass sie schwanger war, achtete sie ihre Herrin gering“ (1 Mo 16,4). Auch bei Hanna und Peninna, der anderen Frau von Elkana, war es ähnlich. Die Tatsache, dass nur eine von ihnen Kinder hatte, wurde benutzt, um sich über die andere zu stellen. Dies hatte noch nicht einmal eine religiöse, sondern in erster Linie eine menschliche Ursache.
Wie oft beobachte ich Menschen, die jemanden aufgrund seiner ganz anderen Lebenssituation als bemitleidenswert und niedriger einstufen als sich selbst. Sei es, ob man in einer Partnerschaft ist oder allein lebt, Kinder oder keine Kinder hat, Karriere macht oder lieber mehr zu Hause oder ehrenamtlich tätig sein möchte. Das Leid, das anderen hier zugefügt wird, ist nicht religiös begründbar, sondern liegt an der Bewertung desjenigen, der sich und sein Lebensmodell über den anderen stellt. Wie schnell geraten wir in einen Bewertungsmodus, ohne es zu merken! Das kann zu tiefen Verletzungen führen.
Ich möchte dafür plädieren, vor dem Hintergrund dieser wertvollen Geschichte behutsamer und respektvoller mit anderen Menschen umzugehen. Bemerkenswert finde ich die Haltung Elkanas, der sich gegen den (damals auch religiösen) Zeitgeist stellte: „Denn Hanna hatte er lieb; aber der HERR hatte ihren Mutterleib verschlossen“ (1 Sam 1,5 EB). Er musste seine Frau nicht an äußerlichen Bewertungsmaßstäben messen, sondern liebte und achtete sie um ihretwillen.
Zum Bibelvers: 1. Samuel 1, 2. 6-7
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