21. Dez. 2023 23:01Denise Hochstrasser
Andacht 22.12.2023
Gedanken zum Thema: Leid
Eine junge Frau fuhr in England mit der Bahn von Cambridge nach London. Sie war sehr traurig und weinte, denn sie hatte gerade ihren Mann verloren und das Leben war ihr sehr schwer. Gegenüber von ihr saß eine ältere, kleine Engländerin mit einem schönen, runzligen Gesicht und hellen, wachen Augen. Wahrscheinlich um die weinende Frau etwas aufzumuntern, fing sie ein Gespräch mit ihr an. Ein Wort ergab das andere, und sie erzählte aus ihrem langen Leben: vom Ersten und vom Zweiten Weltkrieg, davon, dass ihr Mann und ihr ältester Sohn darin umgekommen seien, von den Entbehrungen, den Ängsten, aber auch vom langsamen Vernarben der inneren und äußeren Wunden.
Von ihr stammt die einfache Weisheit: „Count your blessings“ – „zähle deine Segnungen auf“ oder „zähl das Gute auf“. „Count your blessings“ ist ein sehr bekanntes Kinderlied geworden, das die meisten Engländer kennen (oder wenigstens die älteren). Wir kennen es auch im Schweizerdeutschen. Und man kann es sicherlich auch als Nichtschweizer verstehen: „Zell doch s’gueti uf wo Gott dir schenkt. S’isch viel mee als was du je hätsch dänkt. Freu di dra, was Gott cha. Und fang mit zelle grad nomol vo vorne aa.“
Das habe sie gemacht, so die sympathische Dame, sie habe täglich drei gute Dinge aufgezählt, auch im größten Elend. Und so ist sie trotz widriger Zeiten zu dieser zufriedenen, glücklichen Frau geworden, mit schönen Runzeln und hellen, wachen Augen.
Der Eingangstext sagt für mich so viel aus wie: Alles hat zwei Seiten und wir können wählen, ob wir die guten oder die schlechten, belastenden Dinge unser Leben bestimmen lassen. Ich kann wählen, ob ich mich ärgern oder freuen will. Ich habe es in meiner Hand und weiß sicher, wenn ich täglich drei Dinge aufzähle, die schön und gut waren, dann tue ich mir persönlich damit den größten Dienst. Und wenn ich diese Dinge mit anderen teile und davon erzähle, wofür ich im Leben dankbar bin, dann verbreite ich eine positive Stimmung. Das tut dann nicht nur mir gut, sondern auch dem anderen.
Zum Bibelvers: Philipper 4,8
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Leid
Eine junge Frau fuhr in England mit der Bahn von Cambridge nach London. Sie war sehr traurig und weinte, denn sie hatte gerade ihren Mann verloren und das Leben war ihr sehr schwer. Gegenüber von ihr saß eine ältere, kleine Engländerin mit einem schönen, runzligen Gesicht und hellen, wachen Augen. Wahrscheinlich um die weinende Frau etwas aufzumuntern, fing sie ein Gespräch mit ihr an. Ein Wort ergab das andere, und sie erzählte aus ihrem langen Leben: vom Ersten und vom Zweiten Weltkrieg, davon, dass ihr Mann und ihr ältester Sohn darin umgekommen seien, von den Entbehrungen, den Ängsten, aber auch vom langsamen Vernarben der inneren und äußeren Wunden.
Von ihr stammt die einfache Weisheit: „Count your blessings“ – „zähle deine Segnungen auf“ oder „zähl das Gute auf“. „Count your blessings“ ist ein sehr bekanntes Kinderlied geworden, das die meisten Engländer kennen (oder wenigstens die älteren). Wir kennen es auch im Schweizerdeutschen. Und man kann es sicherlich auch als Nichtschweizer verstehen: „Zell doch s’gueti uf wo Gott dir schenkt. S’isch viel mee als was du je hätsch dänkt. Freu di dra, was Gott cha. Und fang mit zelle grad nomol vo vorne aa.“
Das habe sie gemacht, so die sympathische Dame, sie habe täglich drei gute Dinge aufgezählt, auch im größten Elend. Und so ist sie trotz widriger Zeiten zu dieser zufriedenen, glücklichen Frau geworden, mit schönen Runzeln und hellen, wachen Augen.
Der Eingangstext sagt für mich so viel aus wie: Alles hat zwei Seiten und wir können wählen, ob wir die guten oder die schlechten, belastenden Dinge unser Leben bestimmen lassen. Ich kann wählen, ob ich mich ärgern oder freuen will. Ich habe es in meiner Hand und weiß sicher, wenn ich täglich drei Dinge aufzähle, die schön und gut waren, dann tue ich mir persönlich damit den größten Dienst. Und wenn ich diese Dinge mit anderen teile und davon erzähle, wofür ich im Leben dankbar bin, dann verbreite ich eine positive Stimmung. Das tut dann nicht nur mir gut, sondern auch dem anderen.
Zum Bibelvers: Philipper 4,8
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)