22. Dez. 2024 23:01Sylvain Romain
Andacht 23.12.2024
Gedanken zum Thema: Freude machen
Wer nachts auf der Autobahn fährt, staunt manches Mal über die kilometerlangen Lkw Kolonnen. Ganz Europa ist hier vereint, und sogar iranische und marokkanische Nummernschilder geben eine Idee, wie lange manche unterwegs sind und noch sein werden.
Am schlimmsten stelle ich mir die Suche nach einem Parkplatz vor. Dort, im ständigen Krach der Vorbeirasenden, hoffen die Brummis, für ein paar Stunden zur Ruhe zu kommen. Wie Allwetterreifen müssen sie Sommerhitze und Winterkälte standhalten. Und in ihrer Kabine denken sie wohl an die Frau und die Kinder, die in der Ferne auf sie warten.
Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen ist jener 24. Dezember, an dem meine Eltern einen Lkw-Fahrer zu uns einluden. Der Grieche hätte sonst die Weihnachstage vor den geschlossenen Toren der Fabrik um die Ecke verbracht. Sein Besuch war ein wahrer heiliger Abend, denn es schien, als wäre ein Engel unter uns gewesen. Es war auch die beste Predigt, die mein Vater – Prediger von Beruf und aus Berufung – je hielt. Und ich frage mich, wie viel nordeuropäische Wärme dieser Südländer wohl nach Hause mitgenommen hat.
Neulich parkten Benjamin und ich auf einer Autobahnraststätte. Es war Sonntag und müßige Männer saßen um einen Gaskocher. Wir holten unseren Koffer mit Büchern in mehreren Sprachen. Die Fahrer schrien ganz aufgeregt: „Biblia, Biblia!“ So viel Hunger nach dem Wort habe ich sonst nur im postkommunistischen Albanien erlebt. Farsi, Spanisch, Türkisch, Ungarisch – alles wurde mit unbeschreiblicher Dankbarkeit angenommen.
Nicht nur auf den Autobahnen, sondern auch an den Landstraßen und Zäunen (Lk 14,23) warten Menschen auf die Einladung zur königlichen Hochzeit. Die kleinste Anstrengung aus der Komfortzone hat große Wirkung für die Ewigkeit.
Im Reich Gottes ist Platz für alle, und die einladenden Knechte sind wir. Und Jesus sagt uns: „Gehet hin!“
Zum Bibelvers: Matthäus 22,9–10
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Freude machen
Wer nachts auf der Autobahn fährt, staunt manches Mal über die kilometerlangen Lkw Kolonnen. Ganz Europa ist hier vereint, und sogar iranische und marokkanische Nummernschilder geben eine Idee, wie lange manche unterwegs sind und noch sein werden.
Am schlimmsten stelle ich mir die Suche nach einem Parkplatz vor. Dort, im ständigen Krach der Vorbeirasenden, hoffen die Brummis, für ein paar Stunden zur Ruhe zu kommen. Wie Allwetterreifen müssen sie Sommerhitze und Winterkälte standhalten. Und in ihrer Kabine denken sie wohl an die Frau und die Kinder, die in der Ferne auf sie warten.
Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen ist jener 24. Dezember, an dem meine Eltern einen Lkw-Fahrer zu uns einluden. Der Grieche hätte sonst die Weihnachstage vor den geschlossenen Toren der Fabrik um die Ecke verbracht. Sein Besuch war ein wahrer heiliger Abend, denn es schien, als wäre ein Engel unter uns gewesen. Es war auch die beste Predigt, die mein Vater – Prediger von Beruf und aus Berufung – je hielt. Und ich frage mich, wie viel nordeuropäische Wärme dieser Südländer wohl nach Hause mitgenommen hat.
Neulich parkten Benjamin und ich auf einer Autobahnraststätte. Es war Sonntag und müßige Männer saßen um einen Gaskocher. Wir holten unseren Koffer mit Büchern in mehreren Sprachen. Die Fahrer schrien ganz aufgeregt: „Biblia, Biblia!“ So viel Hunger nach dem Wort habe ich sonst nur im postkommunistischen Albanien erlebt. Farsi, Spanisch, Türkisch, Ungarisch – alles wurde mit unbeschreiblicher Dankbarkeit angenommen.
Nicht nur auf den Autobahnen, sondern auch an den Landstraßen und Zäunen (Lk 14,23) warten Menschen auf die Einladung zur königlichen Hochzeit. Die kleinste Anstrengung aus der Komfortzone hat große Wirkung für die Ewigkeit.
Im Reich Gottes ist Platz für alle, und die einladenden Knechte sind wir. Und Jesus sagt uns: „Gehet hin!“
Zum Bibelvers: Matthäus 22,9–10
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