Andacht 23.03.2023
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Bibel
Glauben

Mar 23, 2023, 9:51 AMRinaldo G. Chiriac

Andacht 23.03.2023

Jesu Jünger sollen ihren Blick in die Zukunft richten und darum beten, dass Gottes Königreich endlich anbrechen möge (Mt 6,10). Trotzdem hält er im Anschluss an die Heilung einiger Kranker fest: Gott ist bereits König! Er hat seine Herrschaft aufgerichtet und sein Reich ist gegenwärtig; mitten in Galiläa und schon vor 2000 Jahren. Diese Spannung lässt sich nicht auflösen. Offenbar ist dieses Königreich vielschichtig und geheimnisvoll. Was ich an unseren Versen so erstaunlich finde: Jesus verkündigt, dass Gottes Herrschaft bereits angebrochen ist – obwohl er unmittelbar zuvor eine frustrierende Erfahrung macht. Christus heilt zehn Aussätzige, doch nur einer von ihnen bringt seinen Dank zum Ausdruck. So fragt Jesus enttäuscht: „Sind denn nicht alle zehn geheilt worden? Wo sind die anderen neun? War sonst keiner bereit, zurückzukehren, um Gott zu ehren, als nur dieser Fremde hier?“ (Lk 17,17–18 NeÜ) Christus trifft auf einen Mangel an Dankbarkeit; vielleicht auf ein fehlendes Bewusstsein für das vollbrachte Wunder. Doch diese Dinge können ihn von Gottes Größe nicht ablenken. Seine Enttäuschung kann den Blick auf seinen Vater nicht trüben. Er sieht die Welt weiterhin mit den Augen des Himmels. Angesichts entmutigender Erlebnisse bleibt Gott selbstverständlich der Herrscher. Diese Perspektive will ich mir auch zu eigen machen. Ich will von Jesus lernen und mich von schmerzhaften Ereignissen nicht allzu sehr beeindrucken lassen. Auch wenn mir Schlechtes widerfährt und ich mir (von Gott) mehr erwarte, will ich mich daran erinnern: Wir leben mitten im Königreich Gottes. Es ist gegenwärtig und umgibt uns. Die Straßen, in denen wir wohnen, und die Gebäude, in denen wir unser Geld verdienen, gehören zum Reich Gottes. An keinem Ort und in keiner Situation kann verschwiegen werden: Gott regiert hier und jetzt.

Zum Bibelvers: Lukas 17,20–21

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