
22. Apr. 2025 22:01Hartwig Lüpke
Andacht 23. April 2025
Gedanken zum Thema: Buch
Ernst Barlach (1870-1938) hat zwei Jahre vor seinem Tod eine sehr beeindruckende Bronzefigur mit dem Titel „Der Buchleser“ geschaffen; einen lesenden Mann mit ausdrucksstarker Mimik und Haltung. Es lohnt sich, die Skulptur genauer zu betrachten und bei dem Lesenden zu verweilen. Er lässt mich fragen: Was bedeutet mir ein Buch oder gar das Buch der Bücher?
Barlachs Leser „sitzt vornübergebeugt da, hat die Ellbogen auf die Knie gestützt und hält in den halb erhobenen Händen ein Buch“ (Manfred Hausmann, Allem danke ich und allen, Berlin 1983, S. 13). Sein Gesicht zeigt, mit welch tiefem Verlangen er dem Text zugewandt ist. Er ist gepackt, fasziniert. Das Buch lässt ihn nicht mehr los. Man gewinnt den Eindruck, dass er das Gelesene geradezu aufsaugt. Er möchte von dem Buch ergriffen werden. Es gibt für ihn nichts Wichtigeres als dieses Buch. Dabei ist ein Staunen zu entdecken – ich denke, über das Wunder, das ihm das Buch schenkt. In diesem stehen ja nicht nur Buchstaben und Wörter. Das Gelesene entzündet eine Kraft, eine Freude und eine Sehnsucht in ihm. Es tröstet, schenkt Antworten auf existenzielle Fragen, Lebenssinn und Zukunftshoffnung. Ich merke, das Buch in den Händen des Buchlesers wird in meinen Gedanken zum Buch des Lebens, zu dem Buch! Wie sollte jeder, der es liest und in sich aufnimmt, nicht staunen und dankbar sein?
Während man sich diesem Buch hingibt, gewinnt man tiefe Einsichten in sein eigenes Wesen. Die Begegnung mit dem Buch der Bücher erweist sich als eine echte Begegnung mit uns selbst, aber eben auch mit Gott. Wir dürfen erleben, wie wir verwandelt werden. Wir empfangen Freude und Dankbarkeit. Und uns geht auf, dass die Begegnung mit dem Buch, mit der hoffnungsvollen Botschaft des Buches und mit Christus, dem Herrn des Buches, ein Leben von höchster Qualität bedeutet. Es ist ein Leben mit Ewigkeitswert. Jeremia sagte: „Wenn du zu mir sprachst, habe ich jedes Wort verschlungen. Deine Worte haben mein Herz mit Glück und Freude erfüllt.“ Und Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf betete: „Herr, dein Wort, die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir“ (WLG 93).
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Buch
Ernst Barlach (1870-1938) hat zwei Jahre vor seinem Tod eine sehr beeindruckende Bronzefigur mit dem Titel „Der Buchleser“ geschaffen; einen lesenden Mann mit ausdrucksstarker Mimik und Haltung. Es lohnt sich, die Skulptur genauer zu betrachten und bei dem Lesenden zu verweilen. Er lässt mich fragen: Was bedeutet mir ein Buch oder gar das Buch der Bücher?
Barlachs Leser „sitzt vornübergebeugt da, hat die Ellbogen auf die Knie gestützt und hält in den halb erhobenen Händen ein Buch“ (Manfred Hausmann, Allem danke ich und allen, Berlin 1983, S. 13). Sein Gesicht zeigt, mit welch tiefem Verlangen er dem Text zugewandt ist. Er ist gepackt, fasziniert. Das Buch lässt ihn nicht mehr los. Man gewinnt den Eindruck, dass er das Gelesene geradezu aufsaugt. Er möchte von dem Buch ergriffen werden. Es gibt für ihn nichts Wichtigeres als dieses Buch. Dabei ist ein Staunen zu entdecken – ich denke, über das Wunder, das ihm das Buch schenkt. In diesem stehen ja nicht nur Buchstaben und Wörter. Das Gelesene entzündet eine Kraft, eine Freude und eine Sehnsucht in ihm. Es tröstet, schenkt Antworten auf existenzielle Fragen, Lebenssinn und Zukunftshoffnung. Ich merke, das Buch in den Händen des Buchlesers wird in meinen Gedanken zum Buch des Lebens, zu dem Buch! Wie sollte jeder, der es liest und in sich aufnimmt, nicht staunen und dankbar sein?
Während man sich diesem Buch hingibt, gewinnt man tiefe Einsichten in sein eigenes Wesen. Die Begegnung mit dem Buch der Bücher erweist sich als eine echte Begegnung mit uns selbst, aber eben auch mit Gott. Wir dürfen erleben, wie wir verwandelt werden. Wir empfangen Freude und Dankbarkeit. Und uns geht auf, dass die Begegnung mit dem Buch, mit der hoffnungsvollen Botschaft des Buches und mit Christus, dem Herrn des Buches, ein Leben von höchster Qualität bedeutet. Es ist ein Leben mit Ewigkeitswert. Jeremia sagte: „Wenn du zu mir sprachst, habe ich jedes Wort verschlungen. Deine Worte haben mein Herz mit Glück und Freude erfüllt.“ Und Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf betete: „Herr, dein Wort, die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir“ (WLG 93).
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