23. Nov. 2024 23:01Thomas Lobitz
Andacht 24.11.2024
Gedanken zum Thema: Vorrat
Im Zusammenhang mit seinen Endzeitreden erzählt Jesus das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen. Weil der Bräutigam später eintrifft als erwartet, schlafen sie zwischenzeitlich alle ein. Als sie durch die Ankündigung des herannahenden Bräutigams geweckt werden, entdecken fünf von ihnen – die törichten –, dass sie keinen Brennölvorrat für ihre beinahe erloschenen Lampen mitgenommen haben. Und so bitten sie die fünf klugen, ihnen etwas abzugeben, was diese jedoch ablehnen.
Beim Lesen dieses Gleichnisses fühlte ich mich an die Zeit der Coronapandemie erinnert. Was passiert, wenn Gemeinden aufgrund von pandemiebedingten Beschränkungen „einschlafen“ und nach deren Beendigung wieder „aufwachen“? Was ist das „Öl“ und haben sie genug, um weiterhin „leuchten“ zu können?
Es hat sich gezeigt: Gemeinden sind nach einem Lockdown eher wieder in Schwung gekommen, wenn ihr Zusammenhalt bereits davor stark war. Wenn sie sich häufig getroffen haben und gemeinsam für die Menschen in ihrer Umgebung aktiv waren, konnten sie an diese Erfahrungen anknüpfen. Dadurch sammelten sie einen „Ölvorrat“, der ihren Neustart erleichterte.
Die Erfahrungen, die wir mit Gott machen können – ob als Einzelne oder als Gemeinde –, bilden unseren Vorrat an Öl. Es kann in unserem Leben Phasen geben, in denen unsere Beziehung zu Gott einschläft; sei es, dass wir uns in Lebenskrisen alleingelassen fühlen, dass wir mit Zweifeln kämpfen, negative Erlebnisse in der Gemeinde hatten oder der Alltag uns voll und ganz in Beschlag nimmt. Wenn wir einen Vorrat an positiven Erfahrungen besitzen, müssen wir anschließend nicht wieder bei null anfangen, sondern können auf Vorhandenem aufbauen. Von diesem Öl können wir anderen nichts abgeben im klassischen Sinne, sondern ihnen nur davon erzählen.
Unsere Ölkanne füllt sich durch Gemeinschaft, durch gelebte Spiritualität und Gottvertrauen. Dies stärkt unsere Glaubensgewissheit und schenkt uns innere Ruhe in Christus. Lasst uns offen sein für diese Erfahrungen mit Gott, von denen wir auf Durststrecken zehren können.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Vorrat
Im Zusammenhang mit seinen Endzeitreden erzählt Jesus das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen. Weil der Bräutigam später eintrifft als erwartet, schlafen sie zwischenzeitlich alle ein. Als sie durch die Ankündigung des herannahenden Bräutigams geweckt werden, entdecken fünf von ihnen – die törichten –, dass sie keinen Brennölvorrat für ihre beinahe erloschenen Lampen mitgenommen haben. Und so bitten sie die fünf klugen, ihnen etwas abzugeben, was diese jedoch ablehnen.
Beim Lesen dieses Gleichnisses fühlte ich mich an die Zeit der Coronapandemie erinnert. Was passiert, wenn Gemeinden aufgrund von pandemiebedingten Beschränkungen „einschlafen“ und nach deren Beendigung wieder „aufwachen“? Was ist das „Öl“ und haben sie genug, um weiterhin „leuchten“ zu können?
Es hat sich gezeigt: Gemeinden sind nach einem Lockdown eher wieder in Schwung gekommen, wenn ihr Zusammenhalt bereits davor stark war. Wenn sie sich häufig getroffen haben und gemeinsam für die Menschen in ihrer Umgebung aktiv waren, konnten sie an diese Erfahrungen anknüpfen. Dadurch sammelten sie einen „Ölvorrat“, der ihren Neustart erleichterte.
Die Erfahrungen, die wir mit Gott machen können – ob als Einzelne oder als Gemeinde –, bilden unseren Vorrat an Öl. Es kann in unserem Leben Phasen geben, in denen unsere Beziehung zu Gott einschläft; sei es, dass wir uns in Lebenskrisen alleingelassen fühlen, dass wir mit Zweifeln kämpfen, negative Erlebnisse in der Gemeinde hatten oder der Alltag uns voll und ganz in Beschlag nimmt. Wenn wir einen Vorrat an positiven Erfahrungen besitzen, müssen wir anschließend nicht wieder bei null anfangen, sondern können auf Vorhandenem aufbauen. Von diesem Öl können wir anderen nichts abgeben im klassischen Sinne, sondern ihnen nur davon erzählen.
Unsere Ölkanne füllt sich durch Gemeinschaft, durch gelebte Spiritualität und Gottvertrauen. Dies stärkt unsere Glaubensgewissheit und schenkt uns innere Ruhe in Christus. Lasst uns offen sein für diese Erfahrungen mit Gott, von denen wir auf Durststrecken zehren können.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)