24. Jan. 2024 23:01Claudia Mohr
Andacht 25.01.2024
Gedanken zum Thema: Schwäche
Ich gebe es nicht immer gern zu. Doch ich habe eine ausgeprägte Rechts-Links-Schwäche. Zu Fuß komme ich ganz gut damit zurecht, aber im Auto kann es unangenehm werden. Die Anweisung aus dem Navi – „Rechts halten!“ – sagt mir spontan gar nichts. Ich fahre nach Bauchgefühl. Meine Mitfahrer versuchen dann nachzubessern: „Das andere Rechts!“
Dabei tritt das Phänomen gar nicht so selten auf. Etwa 30 Prozent der Deutschen leiden an einer Rechts-Links-Schwäche. Die Ursachen sollen in der frühen Kindheit liegen, wenn beispielsweise nicht ausreichend gekrabbelt wurde. Auch Vererbung spiele eine Rolle.
Für die Orientierung sind Richtungsangaben grundlegend. Bei der Fortbewegung zu Fuß oder mit Motor macht es den entscheidenden Unterschied, wohin wir uns wenden. Falsche Entscheidungen können uns das Ziel verfehlen lassen. So ist es auch auf unserer Glaubensreise. Wir haben ein Ziel vor Augen und wollen es erreichen. Gott selbst ruft uns im heutigen Bibeltext auf, weder nach rechts noch nach links abzuweichen. Zuvor hatten die Israeliten die Zehn Gebote am Berg Sinai erhalten. Gott machte klare Ansagen, um den verlotterten Haufen ehemaliger Sklaven und Götzenverehrer wieder moralisch und ethisch aufzubauen. Und dann gab er die Warnung, weder rechts noch links auszubrechen. Warum?
Wer sich recht(s)gläubiger gibt, als gut für ihn wäre, überbewertet die Gebote. Es besteht die Gefahr, den Sinn der Richtlinien aus den Augen zu verlieren. Man verfängt sich im Klein-Klein, denkt absolut und hängt in der Pharisäer-Falle fest. Die große Frage lautet: Was ist erlaubt? Es geht aber auch andersherum. Die Gebote können zu sehr relativiert werden. Dann besteht die Gefahr, den Sinn infrage zu stellen und die praktische Umsetzung als nebensächlich abzutun. Man verliert sich so in einer moralischen Unbestimmtheit, die gerne Freiheit genannt wird. Die Frage lautet dann: Hat Gott das wirklich so gemeint?
Möge Gott uns davor bewahren, nach rechts oder links abzuweichen, und uns den richtigen Umgang mit seinen Geboten lehren. Schauen wir auf ihn und vertrauen uns heute seiner Führung an. Er bringt uns ans Ziel.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Schwäche
Ich gebe es nicht immer gern zu. Doch ich habe eine ausgeprägte Rechts-Links-Schwäche. Zu Fuß komme ich ganz gut damit zurecht, aber im Auto kann es unangenehm werden. Die Anweisung aus dem Navi – „Rechts halten!“ – sagt mir spontan gar nichts. Ich fahre nach Bauchgefühl. Meine Mitfahrer versuchen dann nachzubessern: „Das andere Rechts!“
Dabei tritt das Phänomen gar nicht so selten auf. Etwa 30 Prozent der Deutschen leiden an einer Rechts-Links-Schwäche. Die Ursachen sollen in der frühen Kindheit liegen, wenn beispielsweise nicht ausreichend gekrabbelt wurde. Auch Vererbung spiele eine Rolle.
Für die Orientierung sind Richtungsangaben grundlegend. Bei der Fortbewegung zu Fuß oder mit Motor macht es den entscheidenden Unterschied, wohin wir uns wenden. Falsche Entscheidungen können uns das Ziel verfehlen lassen. So ist es auch auf unserer Glaubensreise. Wir haben ein Ziel vor Augen und wollen es erreichen. Gott selbst ruft uns im heutigen Bibeltext auf, weder nach rechts noch nach links abzuweichen. Zuvor hatten die Israeliten die Zehn Gebote am Berg Sinai erhalten. Gott machte klare Ansagen, um den verlotterten Haufen ehemaliger Sklaven und Götzenverehrer wieder moralisch und ethisch aufzubauen. Und dann gab er die Warnung, weder rechts noch links auszubrechen. Warum?
Wer sich recht(s)gläubiger gibt, als gut für ihn wäre, überbewertet die Gebote. Es besteht die Gefahr, den Sinn der Richtlinien aus den Augen zu verlieren. Man verfängt sich im Klein-Klein, denkt absolut und hängt in der Pharisäer-Falle fest. Die große Frage lautet: Was ist erlaubt? Es geht aber auch andersherum. Die Gebote können zu sehr relativiert werden. Dann besteht die Gefahr, den Sinn infrage zu stellen und die praktische Umsetzung als nebensächlich abzutun. Man verliert sich so in einer moralischen Unbestimmtheit, die gerne Freiheit genannt wird. Die Frage lautet dann: Hat Gott das wirklich so gemeint?
Möge Gott uns davor bewahren, nach rechts oder links abzuweichen, und uns den richtigen Umgang mit seinen Geboten lehren. Schauen wir auf ihn und vertrauen uns heute seiner Führung an. Er bringt uns ans Ziel.
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