24. Feb. 2024 23:01Friedhelm Klingeberg
Andacht 25.02.2024
Gedanken zum Thema: Weiderkunft
Das Thema der wirklichen oder vermeintlichen Verzögerung der Wiederkunft Jesu beschäftigt heute auch gläubige Theologen. Mehr als 2000 Jahre nach der Himmelfahrt kann ich das durchaus verstehen, denn manchmal frage ich selbst: Warum lässt er uns so lange warten? Dass diese Frage schon zu Lebzeiten des Apostels Petrus aufkam, irritiert mich allerdings deutlich. Seit der Himmelfahrt waren vermutlich kaum 30 Jahre vergangen. Es gab noch Augenzeugen des Lebens und Wirkens Jesu, und ihre Erinnerungen waren noch ganz frisch.
Gleichzeitig gelang es offenbar bestimmten Leuten in der jungen Christengemeinde, durch Spott und bewusst geschürte Zweifel das Vertrauen in die Zusage Jesu zumindest ins Wanken zu bringen, und das immerhin so wirkungsvoll, dass Petrus sich veranlasst sah, dieses Thema in seinem zweiten Brief in aller Klarheit anzusprechen. Zwei Punkte stellt er dabei in den Vordergrund. Erstens: Der Herr verzögert die Erfüllung seiner Verheißung nicht, aber seine Uhren gehen anders als unsere, denn sein Zeitmaß orientiert sich nicht an Tagen und Jahren, sondern an der Ewigkeit. Zweitens: Vermutlich hätte es für ihn schon viele Gelegenheiten gegeben, durch seine Wiederkunft den Schlusspunkt der Geschichte zu setzen, aber „er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde“. Geduld – „mit euch“?
Richtig, an dieser Stelle geht es nicht um alle Menschen auf der Welt oder gar um das gesamte Universum, sondern zuallererst um die Gemeinde Jesu in dieser Welt, sprich: um dich und mich und unsere Schwestern und Brüder im Glauben. Er wartet vor allem auf uns, denn keiner seiner Leute in dieser Welt soll verloren gehen, sondern er möchte uns alle sicher ans Ziel der Ewigkeit bringen. Wenn es darum geht, kennt seine Geduld keine Grenzen. Und solange auch nur die geringste Chance besteht, dass ein einziger von uns ihm wirklich sein Herz öffnet, wird er die Tür seiner Gnade nicht schließen.
Danke, Herr, dass wir in dieser Gewissheit und gleichzeitig voller Vorfreude auf dein Kommen auch durch den heutigen Tag gehen dürfen.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Weiderkunft
Das Thema der wirklichen oder vermeintlichen Verzögerung der Wiederkunft Jesu beschäftigt heute auch gläubige Theologen. Mehr als 2000 Jahre nach der Himmelfahrt kann ich das durchaus verstehen, denn manchmal frage ich selbst: Warum lässt er uns so lange warten? Dass diese Frage schon zu Lebzeiten des Apostels Petrus aufkam, irritiert mich allerdings deutlich. Seit der Himmelfahrt waren vermutlich kaum 30 Jahre vergangen. Es gab noch Augenzeugen des Lebens und Wirkens Jesu, und ihre Erinnerungen waren noch ganz frisch.
Gleichzeitig gelang es offenbar bestimmten Leuten in der jungen Christengemeinde, durch Spott und bewusst geschürte Zweifel das Vertrauen in die Zusage Jesu zumindest ins Wanken zu bringen, und das immerhin so wirkungsvoll, dass Petrus sich veranlasst sah, dieses Thema in seinem zweiten Brief in aller Klarheit anzusprechen. Zwei Punkte stellt er dabei in den Vordergrund. Erstens: Der Herr verzögert die Erfüllung seiner Verheißung nicht, aber seine Uhren gehen anders als unsere, denn sein Zeitmaß orientiert sich nicht an Tagen und Jahren, sondern an der Ewigkeit. Zweitens: Vermutlich hätte es für ihn schon viele Gelegenheiten gegeben, durch seine Wiederkunft den Schlusspunkt der Geschichte zu setzen, aber „er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde“. Geduld – „mit euch“?
Richtig, an dieser Stelle geht es nicht um alle Menschen auf der Welt oder gar um das gesamte Universum, sondern zuallererst um die Gemeinde Jesu in dieser Welt, sprich: um dich und mich und unsere Schwestern und Brüder im Glauben. Er wartet vor allem auf uns, denn keiner seiner Leute in dieser Welt soll verloren gehen, sondern er möchte uns alle sicher ans Ziel der Ewigkeit bringen. Wenn es darum geht, kennt seine Geduld keine Grenzen. Und solange auch nur die geringste Chance besteht, dass ein einziger von uns ihm wirklich sein Herz öffnet, wird er die Tür seiner Gnade nicht schließen.
Danke, Herr, dass wir in dieser Gewissheit und gleichzeitig voller Vorfreude auf dein Kommen auch durch den heutigen Tag gehen dürfen.
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